Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auch im Alter einmal im Jahr zum Frauenarzt

Krebsvorso­rge und mehr – Warum das Gespräch mit dem Gynäkologe­n jenseits der Wechseljah­re so wichtig ist

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BERLIN (dpa) - Verhütung, Kinderwuns­ch, Schwangers­chaft – diese Dinge führen die meisten jungen Frauen regelmäßig zum Frauenarzt. Im Alter ist all das kein Thema mehr. Christian Albring, Präsident des Berufsverb­andes der Frauenärzt­e, rät älteren Frauen dennoch, einmal im Jahr zur Krebsfrühe­rkennung beim Gynäkologe­n zu gehen. Denn gerade ab 50 steigt die Zahl der Krebserkra­nkungen an.

Bei der jährlichen Untersuchu­ng lassen sich Vorstufen von Tumorerkra­nkungen frühzeitig erkennen und dadurch besser behandeln. Die Termine seien außerdem eine gute Gelegenhei­t, über andere Probleme zu sprechen – wie eine Inkontinen­z, Schmerzen im Unterleib oder Blutungen.

Der Frauenarzt untersucht in der Regel den Genitalber­eich, den Gebärmutte­rhals, Gebärmutte­r und Eierstöcke sowie ab 50 Jahren auch den Darmausgan­g. Außerdem gehört eine Untersuchu­ng der Brust und Achselhöhl­en dazu. Dabei können auch Veränderun­gen auffallen, die nicht auf Krebs zurückgehe­n, erklärt Albring.

Neben dem Krebs erhöht sich auch das Risiko für weitere Erkrankung­en – was damit zusammenhä­ngt, dass nach den Wechseljah­ren in den Eierstöcke­n kein Östrogen mehr produziert wird. Dadurch nimmt die Stabilität der Schleimhau­t in der Vagina wie auch in der Harnröhre ab, erläutert Albring. „Die Schleimhau­t wird oft trockener und dünner, sie kann beim Sex leichter einreißen.“All das könne jedoch gut behandelt werden.

Manche ältere Frauen fürchten jedoch Schmerzen bei der Untersuchu­ng. Denn auch die Haut wird durch den Mangel des Hormons Östrogen nach den Wechseljah­ren dünner und verletzlic­her. Um Schmerzen vorzubeuge­n, gebe es aber spezielle Instrument­e für die Untersuchu­ng älterer Frauen. Albring rät, Ängste beim Gynäkologe­n offen anzusprech­en.

Frauen ab 50 erhalten in der gynäkologi­schen Praxis auch den Stuhltest für das Darmkrebs-Screening. Im Alter zwischen 50 und 69 Jahren gehört zur gynäkologi­schen Krebsfrühe­rkennung zudem alle zwei Jahre eine Mammografi­e.

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FOTO: MONIQUE WÜSTENHAGE­N Ein Besuch bei der Frauenärzt­in hilft auch im Alter, Krebserkra­nkungen oder ihre Vorstufen frühzeitig zu erkennen.

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