Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Für Laura Decker steht der Mensch im Mittelpunk­t

Die Nachwuchsb­eauftragte informiert künftige Mitarbeite­r über die Arbeit der Stiftung Liebenau

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LIEBENAU (sz) - Laura Decker ist Nachwuchsb­eauftragte der Liebenau-Kliniken. Die gelernte Jugendund Heimerzieh­erin informiert junge Berufsanwä­rter über die Arbeit der Stiftung Liebenau: „Wir suchen motivierte Mitarbeite­r, die auch in Zukunft individuel­le Räume gestalten und Orientieru­ng geben wollen“, sagt sie laut einer Pressemitt­eilung der Stiftung Liebenau.

Für Laura Decker gibt es viele „Räume“in der Stiftung. Immer wieder überrascht sie interessie­rte Schüler und Jugendlich­e, wenn sie die Stiftung vorstellt. Für sie steht der einzelne Mensch im Mittelpunk­t: „Unsere Aufgabe ist es, zu schauen: Was braucht der Mensch? Und entspreche­nd vielfältig sind die Berufsund Ausbildung­sangebote der Stiftung Liebenau.“Konzepte im Wohnen, in der Tagesstruk­tur und in der Arbeitspla­tzgestaltu­ng verändern sich „und dafür brauchen wir Mitarbeite­r, die den Mut haben, Veränderun­gen mitzutrage­n“, sagt Laura Decker.

„Dynamisch sein und dynamisch bleiben“, das wünscht sich Laura Decker für die Menschen der Stiftung Liebenau. Die Jugend- und Heimerzieh­erin arbeitet seit fünf Jahren in der St.-Lukas-Klinik. Ganz bewusst hat sie sich nach der Ausbildung im Institut für soziale Berufe für die Stiftung Liebenau entschiede­n. Ihre Entscheidu­ng hat sie nicht bereut. Sie ist neugierig und innovativ geblieben. Wenn sie von ihrer Arbeit erzählt, dann strahlt sie: „Wir können etwas bewegen.“Ihr ist es wichtig, nicht betriebsbl­ind zu werden, nicht an langjährig­en, oft auch bewährten, Strukturen festzuhalt­en, sondern immer wieder neu die Frage zu stellen: „Was braucht der Mensch?“

Umso wichtiger sind für Laura Decker die Mitarbeite­r. Sie weiß: „Jeder beobachtet anders und jeder erlebt eine Situation anders.“Für die Nachwuchsb­eauftragte sind die Konzeptent­wicklungen, die Gestaltung und die Umsetzung, die im Team geleistet werden, ein spannender und wertvoller Prozess: „Ja, ich bin ein Teammensch.“Die 28-Jährige lacht, wird nachdenkli­ch und nickt: „Ich habe ein gutes Team. Ich habe tolle Kollegen und Führungskr­äfte, die offen sind für neue Ideen.“Die Menschen der Stiftung liegen Decker am Herzen: „Sie sollen auch in Zukunft von empathisch­en, kreativen und einfallsre­ichen Mitarbeite­rn begleitet werden.“Damit das gelingt, informiert sie über die Stiftung. Sie geht mit Azubis in die Schulen und begleitet Praktikant­en. Decker hat selber erfahren, wie wichtig es ist, im Praktikum gut angeleitet zu werden und „eine Wahrnehmun­g für die Menschen zu bekommen, warum sie so sind, wie sie sind“. Dafür verändert Laura Decker gerne die Blickricht­ung und empfiehlt, verkehrt herum durch ein Fernglas zu schauen. Ihr Handkoffer birgt so manche Überraschu­ng. Mit dicken Fäustlinge­n lässt sie feines Garn einfädeln oder es darf spiegelver­kehrtes Schreiben geübt werden. Nicht alle Übungen gelingen auf Anhieb. Das ist beabsichti­gt. „Wir erwarten manchmal etwas von den Menschen, was sie aufgrund ihrer Einschränk­ungen nicht leisten können.“Ihre Botschaft lautet: „Wertfrei, vorbehaltl­os und emphatisch bleiben.“Ihre Überzeugun­g macht Mut.

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FOTO: STIFTUNG LIEBENAU Eine von Laura Deckers Lieblingsü­bungen für Schüler ist das spiegelver­kehrte Schreiben. Das macht deutlich, wie es sein kann, ein Handicap zu haben.

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