Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Vom Ponyhof in den Zauberwald
Die vierköpfige Theatertruppe „Rampenlichtzwerge“spielt im Theater Atrium ihr eigenes Stück
FRIEDRICHSHAFEN - Welch wundervolles Ergebnis zu erwarten ist, wenn man kreativen Kindern freie Hand lässt, hat Regisseurin Gabi Gerdau mit ihrer vierköpfigen Truppe „Rampenlichtzwerge“, die sichtlich Spaß am Theaterspiel hat, am Sonntagnachmittag im Theater Atrium präsentiert. Enthusiastisch, mutig und nahezu textsicher stellten die Nachwuchsdarsteller ihr eigens entworfenes Theaterstück „Hinter dem Regenbogen“vor und ihr schauspielerisches Talent unter Beweis.
Eine überschaubare Menge an Füßen und Füßchen fand sich im grün bestuhlten Theatersaal ein, um die fantasievolle Meisterleistung, der eine Einstudierungszeit von einem Dreivierteljahr und zahlreiche Improvisationstheaterspiele vorausgehen, zu begutachten. Wie viele andere Mädchen in dem Alter sind Luna, gespielt von Viviane Vogel, und Suna, die von Merle Heß dargestellt wurde, waschechte Pferdefans. Da verwundert es nicht, dass sie bereitwillig ihre Freizeit mit der Arbeit auf einem Ponyhof zubringen. Eines Tages jedoch sehnen sie sich ins Traumland, wo es Einhörner und andere magische Wesen gibt. Nach einem heftigen Gewitter entdecken sie einen kleinen Hund, der von Maelle Hauser glaubhaft inszeniert wurde und sich im Laufe der Geschehnisse in die Zauberschlange Noreia verwandeln sollte.
Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein: Der Wald der Harmonie, der hinter dem Regenbogen liegt und in den Noreia die beiden Freundinnen führt, wird bedroht von einem bösen, teuflischen Wesen. Und tatsächlich läuft einem beim Auftritt von Anton Weber, dessen Make-up die Regisseurin selbst übernommen hatte, in Kombination mit den musikalisch sorgsam ausgewählten Elementen und speziellen Licht-Effekten ein eiskalter Schauer über den Rücken. Nur mit Hilfe besonderer Zauberblüten des Zauberbaums haben die drei eine Chance, den Antagonisten zu besiegen. Mit Geschick und Zusammenhalt trotzen Luna, Suna und Noreia dem Bösewicht und verhindern schließlich die Zerstörung des Zauberwalds.
Als die beiden Pferdeliebhaber gähnend erwachen, sind sie sich nicht mehr so sicher, ob das alles überhaupt Wirklichkeit war oder ihnen ihre Vorstellungskraft einen Streich gespielt hat – aber eines ist sicher: die Zeit blieb während des gesamten Spektakels, das etwa eine knappe halbe Stunde andauerte, stehen, und Einhörner hatte es bedauerlicherweise keine gegeben. Dafür strahlend gelbe Sonnenblumen und tosenden Applaus stolzer Eltern und staunender Freunde. Eine fantastisch-magisch-zauberhafte Sonntags-Unterhaltung ist der Theatertruppe gelungen.