Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Markthalle an attraktive­m Standort

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Zu „Häfler Markthalle verliert Händler“, SZ vom 13. Oktober:

Die Stadtverwa­ltung sollte sich darüber im klaren sein, dass die Händler nicht ausziehen, weil diese so ein gutes Geschäft gemacht haben. Es fehlt schlicht die Attraktivi­tät in Form nicht vorhandene­r Besucher-/Konsumente­nströme.

Insofern macht es aus meiner Sicht wenig Sinn, ein Renovierun­gskonzept für die Beibehaltu­ng der Markthalle an diesem Standort auszuarbei­ten. Grundsätzl­iche Überlegung­en sind vor dem Hintergrun­d des veränderte­n und sich weiter drastisch verändernd­en Verbrauche­rverhalten­s (Stichwort: Starker Rückgang der Frequenz in allen Innenstädt­en und boomender Internetha­ndel) notwendig.

Das bedeutet: Markthalle ja! Aber an einem interessan­ten Standort – beispielsw­eise als EG-Nutzung eines Neubaus auf dem Zollhausar­eal. Darüber Bürofläche­n für die Stadtverwa­ltung und Wohnungen. Vor oder in dieser neuen Markthalle könnte dann ein gastronomi­scher Betrieb mit einem ihre Angebot entstehen, das es bisher in der Altstadt noch nicht gibt – dieses Restaurant könnte dann auch den Nikolauspl­atz „bespielen“. Das würde Frequenz bringen. Zur Ehrlichkei­t gehört weiter, dass die für den Einzelhand­el notwendige­n Flächen konzentrie­rter, modern und bezahlbar vorhanden sind – wollen wir eine Belebung/Revitalisi­erung der „Altstadt“, dann muss hier seitens der Stadt (oder der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft) gehandelt werden. Und ergänzend: Auch der Dienstag-Markt gehört in die Altstadt. Auch wenn das einen Aufschrei in der Charlotten­straße geben sollte – Konzentrat­ion und unbequeme aber notwendige Entscheidu­ngen sind notwendig.

Für das Gebäude der ehemaligen Feuerwehr (jetzige Markthalle) findet sich bestimmt eine andere gute Nutzung. In Zeiten knapper Grundstück­e könnte sodann der Parkplatz vor der jetzigen Markthalle einer Geschäfts-/Wohnbebauu­ng zugeführt werden.

Walter Ege, Friedrichs­hafen

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