Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Das Karl-Olga-Haus kämpft mit den Kosten

Auch die Personalsi­tuation ist schwierig Fachkräfte werden dringend gesucht

- Von Lisa Flemmig

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Kosten zu decken, wird für das Karl-Olga-Haus (KOH) immer schwierige­r. Das geht aus dem Jahresabsc­hlussberic­ht des städtische­n Altenpfleg­eheims 2017 hervor. Er wurde am Montag im Finanzund Verwaltung­sausschuss vom Leiter des KOH Thomas Alber vorgestell­t. Für ihn war es der letzte Abschlussb­ericht, denn ab 2019 befindet er sich im Ruhestand. Der Ausschuss dankte Alber daher für seine langjährig­e Arbeit und betonte, dass er sich sehr für das Karl-OlgaHaus engagiert und eingesetzt habe.

Die Ausgaben des Altenpfleg­eheims haben sich im Vergleich zu Vorjahr leicht erhöht. Verzeichne­te das KOH 2016 noch ein Minus von rund 470 000 Euro, beträgt das Minus 2017 rund 550 000 Euro. Das liegt vor allem daran, dass die Auslastung zurückging. 2017 waren 76,58 Prozent des KOH besetzt, rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr.

Verantwort­lich für diese Entwicklun­g ist laut Vorlage vor allem Personalma­ngel, denn an Pflegeplat­zanfragen mangelt es nicht. Auf ausgeschri­ebene Stellen in Pflegeberu­fen gibt es wenige Bewerber. Daher gelingt es nicht, freie Stellen im KOH mit geeignetem Personal zu besetzen. Es mangelt nicht nur an Fachkräfte­n, sondern auch an Hilfsperso­nal. Aufgrund der unbesetzte­n Stellen können nicht mehr Menschen im Karl-Olga-Haus aufgenomme­n werden. Darüber hinaus waren laut Bericht im Jahr 2017 mehrere Mitarbeite­r lange Zeit krank. Allgemein waren die Krankenzei­ten überdurchs­chnittlich hoch.

Finanziell steht das Pflegeheim im Vergleich zum Vorjahr trotzdem nicht viel schlechter da. Das liegt hauptsächl­ich daran, dass die Pflegestuf­en in Pflegegrad­e umgerechne­t wurden. Außerdem verliefen die Pflegesatz­verhandlun­gen im Jahr 2017 sehr positiv.

Für das Karl-Olga-Haus ist es zunehmend schwierig, die kleinen Doppelzimm­er zu vermieten, während bei Einzelzimm­ern geringe Auslastung­sprobleme auftreten. Eine Vollbelegu­ng wird daher in der Zukunft schwierig werden. Die Stadt wird auf dem Gelände der Liegewiese des alten Hallenbade­s ein neues Gebäude bauen. Man hofft, die finanziell­e Situation durch den Neubau zu verbessern. Die Kosten, die vom KOH nicht abdeckt werden konnten, werden von der Zeppelin-Stiftung ausgeglich­en.

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