Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Villa Wahl: Gemeinde geht Gartenarbe­it an

Pläne für die neue Außenanlag­e der Seniorenbe­gegnungsst­ätte stehen – Kostenpunk­t: 325 000 Euro

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Erst der Garten, dann die Villa: Im kommenden Jahr steht die Neugestalt­ung der Außenanlag­e der Seniorenbe­gegnungsst­ätte (SBS) an. Der Langenarge­ner Gemeindera­t hat die Pläne und die Kosten in Höhe von 325 000 Euro bereits abgesegnet. Die Sanierung des Hauses, die offensicht­lich ebenfalls nötig ist, soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Eine Reihenfolg­e, die nicht allen einleuchte­t.

„Warum sanieren wir den Garten so aufwendig und kümmern uns nicht ums Haus?“, wollte Gertrud Reiß (SPD) in der vergangene­n Gemeindera­tssitzung wissen. Sie verstehe nicht, warum der zweite vor dem ersten Schritt gemacht und nicht ein Gesamtkonz­ept erstellt werde. Als Folge enthielt sich die Gemeinderä­tin bei der Abstimmung.

Bürgermeis­ter Achim Kraffts Antwort: Die Sanierung der Villa, von der die neue Gartenanla­ge unberührt bleibe, sei eine Aufgabe für die nächsten Jahre. Der Zustand des Schmuckstü­cks solle in Teilprojek­ten verbessert werden. Die Schwierigk­eit: Die Arbeiten dürften nicht nur aufwendig, sondern vor allem auch teuer werden – zumal das 1872 erbaute Haus, das der Gemeinde gehört und seit 25 Jahren Heimat der SBS ist, mit seinem Wintergart­en von 1894 unter Denkmalsch­utz steht.

In einem ersten Schritt sollen die Außenpläne umgesetzt werden, die nach einer Vorstellun­g im Gemeindera­t im Februar, in Zusammenar­beit mit Landschaft­sarchitekt Siegfried Janisch, Architekt Albrecht Weber, dem Landesamt für Denkmalpfl­ege und dem Beirat der SBS weiterentw­ickelt wurden. Das Ergebnis: Von der Klosterstr­aße her soll eine Hofdurchfa­hrt geschaffen werden, im vorderen Bereich entstehen links zwei barrierefr­eie und rechts vier breitere Stellplätz­e. Ein Anheben der Durchfahrt bewirkt der Planung zufolge, dass die Anzahl der Stufen ins Gebäude reduziert und der Zugang über den Wintergart­en barrierefr­ei wird. Die Rasenfläch­e gegenüber dem Eingang wird ebenfalls erhöht, ebenso wie das Gelände im Bereich des Nussbaums, der erhalten bleibt.

„Verunstalt­et“gegen „schön“

Außerdem werden der bestehende Schuppen und die Fertiggara­gen durch einen Carport mit begrüntem Dach ersetzt, in dem Stellplätz­e für den neuen SBS-Bus und die Wohnung im ersten Obergescho­ss vorgesehen

sind. Weiterer Eckpunkt: Entlang der Oberdorfer und der Klosterstr­aße ist um Gebäude und Garten eine niedrige Hecke vorgesehen, die den ortsbildpr­ägenden und teilöffent­lichen Charakter betonen soll.

Für die Entscheidu­ng, die Rundumerne­uerung der Villa Wahl im Garten zu beginnen, gab es dem Bürgermeis­ter zufolge einen Auslöser. Und zwar den Beschluss, eine neue Feuerwache am alten Standort, also direkt neben der SBS, zu bauen. Denn als Folge des Neubaus müssten vier Alarm-Parkplätze auf dem Außengelän­de

der Villa untergebra­cht werden. Ein Argument, das GrünenGeme­inderätin Silke Falch nicht gelten lassen wollte: „Das Feuerwehrh­aus ist noch nicht einmal geplant, aber die Parkplätze sind schon eingericht­et.“Es sei sehr schade, „dass der Außenberei­ch der Villa Wahl so verunstalt­et werden soll“.

Andreas Vögele empfand das Wort „verunstalt­et“dagegen als völlig unpassend. Der CDU-Gemeindera­t empfahl vielmehr einen Lichtplane­r hinzuzuzie­hen und betonte: „Die Anlage wird schön.“

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FOTO: AH Die Fassade bröckelt: Die Villa Wahl soll in Teilprojek­ten rundumerne­uert werden. Los geht es mit der Außenanlag­e.

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