Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bei dieser Party will jeder mithelfen
Narrenzunft Seegockel bereitet das Ringtreffen zum 50-jährigen Bestehen des Alemannischen Narrenrings vor
FRIEDRICHSHAFEN - Kaum hatten Seegockelpräsidnet Karl Haller und Zunftmeister Oliver Venus ihre letzten Sätze bei der Informationsversammlung zum Ringtreffen 2019 am Dienstagabend in der Gockelwerkstatt gesprochen, setzte der Ansturm auf die Arbeitslisten ein. Gesucht waren für die verschiedensten Aufgaben rund um die Großveranstaltung Helfer, die vor, während und nach dem Fest mitanpacken. Die Bereitschaft war enorm.
„Die etwas größere Großveranstaltung“, wie Oliver Venus das Ringtreffen bezeichnete, wird bereits seit beinahe vier Jahren vorbereitet. Immerhin wollen die Häfler Narren, dass das Fest gut wird und vor allem in Erinnerung bleibt.
Vom 1. bis 3. Februar verwandelt sich die Uferpromenade in einen Narrenstadtteil – die Rede im Programm ist von „Narrendorf“. Anlass ist die Gründung des Alemannischen Narrenrings vor 50 Jahren in Friedrichshafen. In diesem Ring sind Narrenzünfte aus den Regionen Allgäu, Oberschwaben und Bodensee versammelt.
Das Ringtreffen findet regelmäßig statt, das Jubiläumstreffen hingegen wollten die Häfler in die Gründungsstadt zurückholen. Die Narren rechnen an diesem Wochenende mit sehr vielen Mitwirkenden, Besuchern und Gästen. Die Logistik, die für dieses Treffen nötig ist, hat ein Festausschuss der Seegockel auf die Beine gestellt. Unterstützt werden sie dabei im Wesentlichen von Zelte Fetscher und dem Zeppelin-Konzern, der Container, Licht- und Heizungsanlagen sowie jede Menge Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Die Kosten für diese Veranstaltung, die vier Wochen vor dem eigentlichen Häfler Fasnetssamstag stattfindet, liegen jetzt schon bei über 100 000 Euro für den Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichshafen, dessen Abteilung die Narrenzunft ist. „Wir haben aber erfolgreich Gespräche mit einigen Sponsoren geführt, die uns unterstützen und die ihre Hilfe kostengünstiger zur Verfügung stellen“, erklärt Karl Haller. Seitens der Stadt gibt es zudem eine Sicherheit. Falls der Verein mit dem Fest in die Miesen gerät, würden 40 000 Euro als Sicherheit zur Verfügung gestellt – soll heißen, die Stadt würde Gebühren bis zu dieser Höhe erlassen.
Details rund um das Ringtreffen
Die Arbeiten am Festplatz beginnen am Freitag, 25. Januar, ab 12 Uhr. Aufgebaut werden bis zu drei große FestZelte an diesem Tag, je nach Baufortschritt geht es am Samstag dann mit zwei bis drei weiteren Zelten in die nächste Runde. Fünf Festzelte werden anschließend im Uferpark stehen, auf eine Seebühne hat der Verein verzichtet. Zum einen, weil eine solche Bühne rund 25 000 Euro gekostet hätte, zum anderen aus Sicherheitsbedenken. Die Bühne sollte in der Nähe des Klangschiffes aufgestellt werden und die Fluchtmöglichkeiten von dort seien in Richtung Uferpromenade sehr schlecht, sagt Karl Haller. Am Mittwoch, 30. Januar und Donnerstag, 31. Januar, sollen die Zelte innen ausgestattet werden, weitere Aufbauten werden dann hinzukommen, und am Freitag hoffen die Narren, nur noch Restarbeiten ausführen zu müssen.
In den Zelten wird geraucht werden dürfen, das Bezahlsystem wird komplett bargeldlos funktionieren. Die Bewirtung der Zelte hatten die Narren den Häfler Vereinen angeboten, die damit auch in die eigenen Taschen hätten wirtschaften können. Die Rückmeldungen sind höchst spärlich gewesen, sodass jetzt eigene Abteilungen sowie eine Gastronomin die Zelte bewirten. Die Arbeitslisten für den Zeltaufbau und das Wochenende sowie die Abbauarbeiten füllten sich nach der Veranstaltung enorm schnell. Weitere Listen sind unter nz-seegockel.de einsehbar. „Je mehr Helfer wir haben, desto besser wird das Fest laufen“, sagt Zunftmeister Oliver Venus.