Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Häfler Kulturangebot ist ausbaufähig
Diskussion beim „Salon Rouge“mit David Riedl dreht sich nicht nur um den Fallenbrunnen
FRIEDRICHSHAFEN - Beim jüngsten „Salon Rouge“des SPD-Ortsvereins Friedrichshafen im Gessler 1862 ist die Kultur in Friedrichshafen im Fokus gestanden. Etwa 20 Gäste diskutierten mit David Riedl, der von der Arbeit des Kulturhauses Caserne berichtete, über Möglichkeiten, kulturelle Akzente zu setzen.
Mit dem Casino, der Gaststätte Amicus, der Disco Metropol, dem Theater Atrium, dem Jazzport sowie dem Casino Studio 17 biete das Kulturquartier Caserne ein breites Angebot für ein Publikum unterschiedlichen Alters. „Unsere Besucherzahlen steigen“, berichtete David Riedl. Die Theateraufführungen seien durchweg gut besucht und auch gefragt. „Die Bodensee Players, das ist eine Schauspielgruppe, die englische Theaterstücke inszeniert, galten lange als Geheimtipp und haben mittlerweile so hohe Besucherzahlen, dass sie jetzt woanders aufführen müssen“, erzählte Riedl. Die Räumlichkeiten seien hier zu klein, was aber wiederum für den Charakter des Kulturquartiers spreche. „Wenn wir uns etwas von der Stadt wünschen dürften, dann eher Maßnahmen zur Lärmdämmung und den Ausbau der Sanitäranlagen.“
Wichtig: Verkehrsanbindung
Auch das Kino habe eine treue Kundschaft und die Angebote des Casinos würden ebenfalls gut besucht. Die Fäden im Kulturhaus Caserne würden vom Verein und vielen ehrenamtlichen Helfern zusammengehalten. Ein wichtiges Thema sei die Verkehrsanbindung. „Viele Gäste möchten auch mal ein Glas Bier oder Wein trinken, wenn sie eine Kulturveranstaltung besuchen“, erklärte Riedl. Man habe zwar im Fallenbrunnen ausreichend Parkplätze, aber wenn man mit dem Auto da sei, schließe das nun mal den Genuss von Alkohol aus.
Man bräuchte einen „Kümmerer“, der bei den Kulturangeboten der Stadt die Fäden zusammenhalte, lautete ein Vorschlag aus dem Publikum. Den habe man in Bürgermeister Andreas Köster gefunden, versicherte Riedl. Zudem wünschten sich die Gäste eine Veranstaltungsseite, die auf sämtliche Kulturangebote innerhalb der Stadt hinweise. Auf der neuen Internetpräsenz der Stadt gebe es einen Veranstaltungskalender, erläuterte Thomas Goldschmidt, Leiter des Stadtmarketings.
Innerhalb des Diskussionsabends wurden auch Themen wie der Ausbau kultureller Angebote besprochen, wobei aber auch die Frage im Raum stand, ob mit Gestaltung des hinteren Hafens nicht eher eine Konkurrenzsituation zum Fallenbrunnen entstehen könne. „Je mehr desto besser“, meinte David Riedl dazu. Das bisherige Angebot sei noch ausbaufähig.