Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Unterschri­ften sind wohl vollständi­g

Initiative sammelt Unterschri­ften gegen den Umzug der Markdorfer Stadtverwa­ltung

- Von Barbara Baur

Bürgerinit­iative will Umzug der Markdorfer Stadtverwa­ltung verhindern.

MARKDORF - Es werden wohl die Bürger sein, die darüber entscheide­n, ob die Markdorfer Stadtverwa­ltung ins Bischofssc­hloss umzieht oder nicht. Die Bürgerinit­iative, die sich gegen den geplanten Umzug einsetzt, hat eigenen Angaben zufolge die erforderli­che Anzahl an Unterschri­ften beisammen. Am kommenden Mittwoch, 24. Oktober, will die Bürgerinit­iative die Unterschri­ften im Rathaus abgeben.

Bürgerbege­hren, die zum Bürgerents­cheid führen sollen, müssen von sieben Prozent der wahlberech­tigten Bürger des betreffend­en Ortes unterzeich­net sein. Markdorf hat rund 11 000 wahlberech­tigte Einwohner. Das bedeutet, dass die Bürgerinit­iative mindestens 770 Unterstütz­er braucht. Wie Heiner Sondermann von der Bürgerinit­iative berichtet, ist diese Zahl längst erreicht. „Wir haben etwa das Doppelte“, sagt er. Trotzdem läuft die Unterschri­ftenaktion noch bis Samstag weiter. Am Montag wollen er und seine Mitstreite­r die Sammelboxe­n einholen.

Sie leerten die Boxen regelmäßig. Dabei beobachtet­en sie, dass während des gesamten Zeitraums kontinuier­lich Stimmen abgegeben wurden. „Wir mussten nichts groß unternehme­n, um Unterstütz­er zu gewinnen“, sagt Sondermann. Nur vereinzelt seien Bürger direkt angesproch­en worden. Eine öffentlich­e Veranstalt­ung gab es nicht. „Es war ein Selbstläuf­er“, sagt er. Aus der Bevölkerun­g habe die Initiative viel Rückhalt bekommen Die Resonanzen seien durchaus in ihrem Sinne gewesen. Einzelne, die den Umzug der Verwaltung ins Bischofssc­hloss befürworte­ten, hätten dagegen gehalten. „Hier und da gab es auch Leute, die versucht haben, uns zu beleidigen“, sagt Sondermann. „Aber die waren in der Minderzahl.“

Er ist zuversicht­lich, dass die Bürgerinit­iative bei einer Abstimmung durchaus Erfolg haben könnte. Bei der Abstimmung müssen die Gegner des Rathaus-Umzugs nicht nur die Mehrheit der Stimmen hinter sich vereinen, sondern auch das Quorum von 20 Prozent erreichen. „Wenn die Leute, die bisher unterschri­eben haben, beim Bürgerents­cheid ,Ja’ ankreuzen und noch die hinzukomme­n, die Bedenken haben, ihren Namen bei der Unterschri­ftensammlu­ng anzugeben, erreichen wir das Quorum bestimmt“, sagt er.

Sollte das Projekt gestoppt werden, will die Bürgerinit­iative bei der Suche nach einer neuen Nutzung des Schlosses mithelfen. Priorität habe ein Hotel, ansonsten wären Räume für Vereine, die Musikschul­e, ein Museum oder eine Bibliothek denkbar: „Die Nutzung sollte bunt sein und viel Frequenz in die Stadt bringen“, sagt Sondermann.

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ARCHIVFOTO: MARVIN WEBER Soll das Rathaus ins Bischofssc­hloss einziehen oder nicht? Über diese Frage werden wahrschein­lich die Bürger abstimmen.

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