Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Papa bringt die Erde zum Wackeln
TV-Star Ralph Caspers stellt sein erstes Kinderbuch bei den Frederick-Wochen im Kiesel vor
FRIEDRICHSHAFEN - Um die Maus ging es ausnahmsweise mal nicht bei Ralph Caspers, der am Mittwoch im Kiesel sein erstes Kinderbuch „Wenn Glühwürmchen morsen – Fantastische Geschichten“vorgestellt hat. Spannend und lustig war die Stunde mit dem bekannten Moderator der „Sendung mit der Maus“aber dennoch wieder. Schüler der zweiten bis vierten Klasse hörten dem Autor, der auch die Sendung „Wissen macht Ah!“betreut, gebannt zu und freuten sich über sechs unterschiedliche Erlebnisse der Geschwister Greta und Paul.
Caspers ließ die Kinder selbst aussuchen, welche Geschichten sie in den insgesamt 60 Minuten hören möchten, und machte diese mit passenden Zeichnungen des Buchillustrators Ulf Hart noch zusätzlich interessant. Von Erzählungen über Märchenfiguren in einem Süßigkeitenladen und einen Eulenwecker, der die Zeit anhält, bis zu einer Geschichte über Schäfchen zählen und ein nicht alltägliches Eisessen war für jedes Kind etwas dabei.
Besondere Aufmerksamkeit bekam er nach der Geschichte, in der Greta, Paul und ihre Freunde durch einen wackelnden Boden und einem lauten Grummeln aufgeschreckt werden und die ganze Nachbarschaft wegen einem vermeintlichen Erdbeben aus den Häusern klingeln. Die Auflösung war überraschend: Nach dem Abendessen grummelte der Bauch des Vaters bedrohlich laut und ihm entfuhr ein so lauter Furz, dass sogar der Asphalt riss. Das kam bei den Kindern bestens an. „Ich kann sogar ganze Lieder furzen“, behauptete Caspers und demonstrierte, wie er das Lied „Alle meine Entchen“mit seinen Händen „furzt“, womit er den ganzen Saal zum Lachen brachte.
Schuhe ausziehen? Nein, danke!
Bereits vor der Lesung ging Caspers auf die Kinder ein. „Zieht ihr eure Schuhe nicht aus, wenn ihr es euch bequem macht?“, fragte er die Kinder, und als diese mit einem lauten „Nein“antworteten, zog er seine Schuhe seufzend wieder an. Zur Einführung wollte er wissen, wer denn alles noch müde sei, und nachdem mehr als die Hälfte streckte, meinte er, es sei kein Problem, wenn sie einschliefen, da sein Buch GutenachtGeschichten enthalte. Dennoch bekam er mit seiner spannenden Erzählweise, seinen witzigen und interessanten Geschichten und dem kontinuierlichen Einbeziehen der Kinder die volle Aufmerksamkeit aller. Auch bei der Fragerunde am Schluss waren die Schüler nicht scheu, stellten ihm Fragen über das Buch und behaupteten sogar, die Brille, sein optisches Markenzeichen, sei nicht echt. Bei seiner abschließenden Autogrammrunde bekam jeder sein Autogramm. Er unterschrieb sogar auf dem Fußgips einer Schülerin.