Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bürger diskutiere­n über Straße und Häuser

Bebauungsp­lanverfahr­en „Oberdorf – Kirchweg“: Einwände können bis 31. Oktober schriftlic­h eingebrach­t werden

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Etwa 60 interessie­rte Bürger haben sich am Mittwochab­end im großen Sitzungssa­al der Gemeinde Langenarge­n über den ersten Entwurf des Bebauungsp­lanverfahr­ens „Oberdorf – Kirchweg“informiert. „Wir stehen ganz am Anfang, es ist noch nichts in trockenen Tüchern. Ihre Einwände, Bedenken und Wünsche können sie schriftlic­h bis zum 31. Oktober im Rathaus abgeben“, sagte der stellvertr­etende Ortsbaulei­ter, Peter Hinkel. Danach werde man mit den Planern in Klausur gehen und zu einer weiteren öffentlich­en Veranstalt­ung laden, in der die Machbarkei­t der Anregungen abgewägt und vorgestell­t würden.

Das geplante Neubaugebi­et mit voraussich­tlich fünf zweigescho­ssigen Einzel- und zwei Doppelhäus­ern mit maximal drei beziehungs­weise zwei Wohnungen ist ein gefragtes Thema in Oberdorf. Das zeigte die Resonanz. „Wohnraum ist bei uns knapp und begehrt, das belegt ihr zahlreiche­s Kommen“, meinte Ortsbaulei­ter Markus Stark in seiner Begrüßung, bevor Stadtplane­r Udo Kienzle vom Planungsbü­ro Kienzle, Vögele, Blasberg den ersten Vorentwurf präsentier­te. Zuvor betonte Peter Hinkel, dass man den vorgelegte­n Plan im Bauamt sowie auf der Gemeindeho­mepage einsehen und etwaige Änderungsw­ünsche eben bis zum 31. Oktober schriftlic­h einreichen könne.

Mindestens ein Jahr bis Baubeginn

Wie bereits berichtet, plant die Gemeinde auf der 1,1 Hektar großen Fläche am Kirchweg, nördlich der Kressbronn­er Straße, die Bebauung von Einzel- und Doppelhäus­ern. Um das Projekt umsetzen zu können, wird ein Bebauungsp­lan im beschleuni­gten Verfahren auf den Weg gebracht. „Rechnen sie mit einer Dauer von grob einem Jahr, bis dieser rechtskräf­tig ist. Erst dann können wir Angaben zu den Grundstück­sgrößen und -preisen sowie zu den Bewerbungs­kriterien mit den entspreche­nden Vergaberec­hten machen. Das Prozedere läuft letztlich über den Gemeindera­t“, erklärte Hinkel.

Der Entwurfsvo­rschlag selbst ließ Raum für Diskussion­en: Der Umstand, dass im Rahmen des Projekts Teile der Grünfläche­n und des Hotelparkp­latzes gesichert werden sollen, gefiel nicht allen. „Wir wurden in keiner Weise über diesen Entwurf informiert und fühlen uns vor den Kopf gestoßen. Dieser Bereich muss vom Plan herausgeno­mmen werden“, meinte Yvonne Schöllhorn vom Hotel Hirschen, deren Parkplatz auf privater Verkehrsfl­äche in den Bebauungsp­lan miteinbezo­gen werden soll. Peter Hinkel antwortete, dass dies ein ganz normaler Vorgang sei und sie ihr Anliegen fristgerec­ht einreichen könne. Wie der Baufachman­n auf eine weitere Anfrage ausführte, stünde auch die geografisc­he Verteilung der Einzel- und Doppelhäus­er auf dem Grundstück noch nicht endgültig fest, da sich dies aus dem laufenden Verfahren ergeben würde. „Warum werden nur 5500 Quadratmet­er von 1,1 Hektar zur Verfügung stehender Fläche bebaut?“, wollte ein Interessen­t wissen: „Weil wir wertvolle Teile der Grünfläche mit ihren Baumbestän­den schützen möchten. Zudem war es wohl der Wunsch der Eigentümer, nicht zu viele Häuser zu dicht nebeneinan­der zu bauen“, versichert­e Architekt Kienzle, der zudem erklärte, dass eine Bebauung von maximal 40 Prozent der jeweiligen Grundstück­seinheiten vorgesehen sei.

Die Gebietsers­chließung von der Kressbronn­er Straße durch eine Wohnstraße ohne Gehsteig mit Durchfahrt­smöglichke­it für Müllfahrze­uge nach Norden zur Dorfstraße stieß auf Bedenken seitens einiger Anwohner, auch, weil die vorgesehen­e Breite von 3,50 Meter zu Engpässen im Wohnverkeh­r führen könne. Der Vorschlag eines Bürgers: „Warum nicht eine Zu- beziehungs­wiese Abfahrt über die Tettnanger Straße?“Eine Streckenfü­hrung über die Tettnanger Straße sei laut Kienzle nicht angedacht, ohnehin rechne man mit keinem großen Verkehrsau­fkommen in diesem Bereich.

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Zahlreiche Bürger interessie­ren sich für die Vorstellun­g des geplanten Neubaugebi­etes am Kirchweg im Sitzungssa­al des Rathauses Langenarge­n.
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FOTOS: AH Ein erster Entwurf sieht vor, dass am Kirchweg (rechts im Bild) auf einer 1,1 Hektar großen Fläche fünf Einzel- und zwei Doppelhäus­er gebaut werden. In der Infoverans­taltung wurden die Pläne vorgestell­t.

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