Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Verkaufsoffener Sonntag
In der Innenstadt gab es gestern weit mehr als nur offene Geschäfte.
FRIEDRICHSHAFEN - Bodenseecenter, Grossmann in Unterraderach und die Innenstadt können auf einen erfolgreichen verkaufsoffenen Sonntag und ein buntes Stadtfest zurückblicken. Mit Oktoberfest, Straßenfestivalcharakter und dem Ausblick auf Weihnachten haben die drei Standorte offenbar den Nerv der Besucher getroffen. Die Parkplätze vor dem Bodencenter wurden ab 15 Uhr wegen Überfüllung geschlossen, und bei Kaiserwetter trafen sich die Menschen vor den Geschäften und auf der Straße, um gemeinsam Zeit zu verbringen.
Die Geschäfte hatten für den verkaufsoffenen Sonntag zahlreiche Angebote oder spezielle Aktionen vorbereitet. Bei Grossmann in Unterraderach wurden Küchenmaschinen vorgestellt. „Mit dem verkaufsoffenen Sonntag eröffnen wir immer unser Weihnachtsland“, erklärt Michael Grossmann. In acht Wochen ist es soweit und trotz der spätsommerlichen Temperaturen denken bereits viele Kunden offensichtlich an ihre Lieben und haben bereits die ersten Weihnachtseinkäufe erledigt.
Im Bodenseecenter hingegen wurde zum Oktoberfest eingeladen. Hier gab es zahlreiche Mitmach-Aktionen für Kinder, und die „Original Wildbach Buam“zogen musizierend durch das Center. Während es in einigen Geschäften recht turbulent zuging, war es im Lebensmittelsektor etwas ruhiger. Roland Guttenberger hat zwar seinen Wochenendeinkauf an diesem Tag erledigt, sagte aber ganz deutlich: „Ich bin da einfach vorher nicht zu gekommen.“Er halte Öffnungszeiten an einem Sonntag im Lebensmittelbereich – wie es beispielsweise in Italien der Fall ist – sonst nicht für erforderlich.
In der Innenstadt fehlte diesmal die große Bühne auf dem Adenauerplatz. „Wir haben in diesem Jahr bewusst darauf verzichtet, um den Straßenfestcharakter mehr zu unterstreichen“, erklärt Stadtmarketing-leiter Thomas Goldschmidt. Das Fest sei gut besucht und das Publikum gut verteilt, erklärte er, was dafür spreche, keine zentrale Bühne einzurichten. Goldschmidt zog insgesamt ein positives Resümee. Den Besuchern zeigte sich ein buntes Fest mit vielen unterschiedlichen Aktionen. Das Deutsche Rote Kreuz ließ Kinder Kuscheltiere „verarzten“und vermittelte Erste-HilfeMaßnahmen. Ebenfalls mit dabei waren das Technische Hilfswerk, die Freiwillige Feuerwehr, die Bahnhofsmission und die Malteser. Andrea Balikavlayan, Birgit Tesdal und Kirsten Baumeister backten Waffeln für den Kinderschutzbund und der Philharmonische Chor verkaufte Kaffee und Kuchen für ihr Jubiläumsfest, das zum 150. Bestehen des Chors gefeiert werden soll. Der syrische Kulturverein stellte sich vor und bereitete frische Falafel zu. Es gab Straßenmusik, Tanz- und Akrobatikvorführungen und für diejenigen, die eine Auszeit brauchten, hatte sich der Verein „Eine Welt“etwas Besonderes ausgedacht: zwei Minuten gegenüber sitzen und sich in die Augen schauen. Hier sollten Begegnungen geschaffen werden, die wie ein kleiner Bruch zum sonstigen Trubel wirkten.