Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Raumnot der DHBW hat ein Ende
2400 Quadratmeter auf zwei Ebenen - Der Neubau ist nun offiziell eröffnet
FRIEDRICHSHAFEN - Der Neubau der Dualen Hochschule BadenWürttemberg (DHBW) im Fallenbrunnen wird schon seit 1. Oktober genutzt. Am Dienstag wurde er im Rahmen eines kleinen Festakts nun auch offiziell eröffnet.
Eigentlich zielte die DHBW Ravensburg an ihrem Standort in Friedrichshafen erst gar nicht auf einen Neubau ab. Sie wollte möglichst nah an ihrem Hauptgebäude im Fallenbrunnen Räume anmieten, um auf eine mögliche Fluktuation der Studierendenzahlen flexibel reagieren zu können – fand aber kein passendes Angebot. Daher wurde schließlich doch ein Neubau in Modulbauweise konzipiert. Auf diese Hintergründe ging bei der Eröffnung des nun fertiggestellten zweigeschossigen Gebäudes mit 2400 Quadratmetern Nutzfläche Hermann Zettler von der Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Ravensburg ein. 9,3 Millionen Euro hat das Vorhaben gekostet. Davon stammen 8 Millionen vom Land Baden-Württemberg. Der Rest konnte von Sponsoren eingeworben werden.
Im Neubau befinden sich technische Labore, Computerräume mit ausreichend Arbeitsplätzen für ganze Kurse, sowie Seminarräume, Büros und das sogenannte ZF Technology Lab – eine Halle, in der der Bereich Luft- und Raumfahrttechnik untergebracht ist.
Ein Gebäude wie Tetris XXL
Dass der Neubau in Form einzelner vorgefertigter Container angeliefert wurde, sieht man ihm heute nicht mehr an. „Das Gebäude wurde zusammengesetzt wir Tetris XXL“, sagte Heinz-Leo Dudek, Dekan des DHBW-Campus in Friedrichshafen. Herbert Dreher, Rektor der DHBW Ravensburg, ist die Erleichterung anzumerken: „Der Platzmangel, der uns an allen Ecken und Enden gedrückt hat, ist vorerst Geschichte“, sagte er – wobei das Wörtchen „vorerst“sehr bewusst eingeflossen ist. Die Zahl der DHBW-Studenten steigt seit Jahren. 533 haben im Oktober an der Fakultät Technik im Fallenbrunnen ihr Semester begonnen; ein bisheriger Höchststand, wenn man vom Jahr 2012 absieht, als durch den Wechsel von G9 auf G8 an den Gymnasien gleich zwei Jahrgänge auf einmal an die Hochschulen drängten.
Landrat Lothar Wölfle betonte die Bedeutung der DHBW in der Ausbildung junger Fachkräfte für die Industrieunternehmen des Bodenseekreises. Er bezeichnete die DHBW als Scharnier zwischen Forschung und Lehre auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen Seite. Hier setzte auch Doris Nitsche-Ruhland vom Präsidium der DHBW an: Die Stärke der DHBW sei es, durch ihre große regionale Verbreitung die jungen Menschen in den Regionen zu halten, aus denen sie stammen – und damit ihr gewonnenes Know how für diese Regionen nutzbar zu machen.
Lothar Wölfle hob zudem auf das Regionale Innovations- und Technologiezentum (RITZ) ab, das direkt neben dem DHBW-Neubau entstehen wird. Der Bodenseekreis und die Stadt Friedrichshafen haben hierzu eine GmbH gegründet. „Wenn alles klappt, werden wir noch diesen Oktober im Aufsichtsrat der RITZGmbH die Vergabe für den Neubau beschließen können.“Ziel ist die weitere Verzahnung von Forschung und Lehre mit den Herausforderungen, die sich der Wirtschaft stellen. Wölfle nannte als Beispiel die E-Mobilität und die Dieseltechnik. Die DHBW wird mit einem Motorenprüfstand und einem EMV-Labor im RITZ vertreten sein. In diesem Labor werden elektronische Geräte auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit überprüft. Durch das RITZ wird die DHBW im Fallenbrunnen auf absehbare Zeit weiter wachsen.