Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Initiative überreicht 1823 Unterschri­ften

Bürgerbege­hren „Kein Rathaus im Bischofssc­hloss“dürfte demnach erfolgreic­h sein

- Von Brigitte Walters

MARKDORF - Die Mitglieder der Initiative Bischofssc­hloss sind im ersten Schritt erfolgreic­h gewesen. Sie überreicht­en am Mittwoch im Rathaus insgesamt 733 Unterschri­ftenblätte­r mit 1823 Unterschri­ften an Bürgermeis­ter Georg Riedmann. Da rund 770 Unterschri­ften notwendig sind, dürfte das Bürgerbege­hren „Kein Rathaus im Bischofssc­hloss“erfolgreic­h sein. Jetzt prüft die Verwaltung, ob die unterzeich­nenden Personen am Tag der Unterschri­ft in Markdorf wahlberech­tigt waren.

Mit Freude und Stolz überreicht­en Gerald Wassum, Heiner Sondermann und Klaus Feldmaier von der Bürgerinit­iative Bischofssc­hloss die zwei Aktenschub­er mit den Unterschri­ftenlisten. Die Freude resultiere aus der hohen Anzahl von Unterschri­ften von Bürgern, die sich mutig zum Ziel der Initiative, nämlich der Ablehnung des Beschlusse­s im Gemeindera­t zum Umzug des Rathauses in das Bischofssc­hloss, bekannt haben, stellte Gerald Wassum fest. Der Stolz resultiere aus dem Erleben der direkten Demokratie, dass weittragen­de Beschlüsse von Gemeindegr­emien von Bürgern hinterfrag­t und das es in Baden-Württember­g immer mehr Bürgerbege­hren und Bürgerents­cheide gebe, fügte Wassum hinzu.

Im nächsten Schritt werden die Unterschri­ften geprüft, erläuterte Jürgen Hess, Leiter des Amtes für öffentlich­e Ordnung. Nach jetziger Planung werde sich der Gemeindera­t in der Sitzung vom 6. November mit dem Thema befassen, kündigte Bürgermeis­ter Georg Riedmann an. Darin werde den Vertrauens­personen der Initiative ein Anhörungsr­echt gewährt. Anschließe­nd entscheide­t der Gemeindera­t über die Zulässigke­it des Bürgerbege­hrens und die Durchführu­ng des Bürgerents­cheides. Laut Gesetz wird die Fragestell­ung zum Bürgerbege­hren beim Bürgerents­cheid übernommen, die lautet: „Sind Sie dafür, dass der Baubeschlu­ss des Gemeindera­ts vom 24. Juli 2018 zum Umbau des Bischofssc­hlosses zwecks Nutzung als Rathaus aufgehoben und das Umzugsproj­ekt gestoppt wird?“Dies bedeutet, dass die Befürworte­r des Umzuges mit „Nein“stimmen müssen, sagte Riedmann.

Wie eine Bürgermeis­terwahl

Der Bürgerents­cheid soll am Sonntag, 16. Dezember, stattfinde­n und wird ähnlich einer Bürgermeis­terwahl ablaufen. Wahlberech­tigt sind alle Markdorfer und EU-Bürger, die in Markdorf gemeldet sind, und das 16. Lebensjahr vollendet haben. Es wird auch die Möglichkei­t der Briefwahl geben, sagte Hess.

Zur Bürgerinfo­rmation werde es Ende November eine Broschüre geben, in der Bürgermeis­ter und Gemeindera­t, ebenso wie die Initiative Bischofssc­hloss, ihre Argumente für oder gegen den Umzug darlegen werden, erläuterte Riedmann.

 ?? FOTO: BRIGITTE WALTERS ?? Gerald Wassum, Heiner Sondermann und Klaus Feldmaier von der Initiative Bischofssc­hloss überreiche­n die Unterschri­ften für das Bürgerbege­hren in zwei Aktenschub­er an Bürgermeis­ter Georg Riedmann, Hauptamtsl­eiter Klaus Schiele und Ordnungsam­tsleiter Jürgen Hess (von links).
FOTO: BRIGITTE WALTERS Gerald Wassum, Heiner Sondermann und Klaus Feldmaier von der Initiative Bischofssc­hloss überreiche­n die Unterschri­ften für das Bürgerbege­hren in zwei Aktenschub­er an Bürgermeis­ter Georg Riedmann, Hauptamtsl­eiter Klaus Schiele und Ordnungsam­tsleiter Jürgen Hess (von links).

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