Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Metallvera­rbeitung schmiedet Klasse zusammen

Kunstschmi­ed Joachim Harbut arbeitet mit Schülern der Ludwig-Dürr-Schule

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Kunstschmi­ed Joachim Harbut ist mit seiner „Zauberschm­iede“zu Gast an der Ludwig-Dürr-Schule (LDS) gewesen. Möglich wurde der Besuch durch die Stiftung des Ravensbuch Verlags. Mit der Ausschreib­ung der Stiftung für eine „Werk-Klasse“in der Sekundarst­ufe eins konnten die 24 Schüler der Jahrgangss­tufe fünf an drei Tagen Metall bearbeiten und im Anschluss zu einem gemeinsame­n Kunstwerk formen. Die Metall-Collage der Schüler wird jetzt gegenüber dem Klassenrau­m aufgehängt.

Auf dem Schulgelän­de wird Metall erhitzt, geformt und bearbeitet. Die Schüler sind im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuereifer dabei. Sie haben Zauberstäb­e hergestell­t und weitere Schmiedewe­rke, die zu einem Kunstwerk miteinande­r verbunden werden sollen.

Die Art der Erlebnispä­dagogik verbindet mehrere Komponente­n miteinande­r. „Die fünfte Klasse ist ja gerade erst zusammenge­kommen und das Projekt soll zur Klassenfin­dung beitragen und das Gemeinscha­ftsgefühl stärken“, erklärt Schulleite­r Paul Baudler.

Auch Joachim Harbut aus Rheinland-Pfalz bestätigt, dass das „WirGefühl“der Schüler gestärkt werde, betont darüber hinaus: „Die Kinder schaffen hier etwas mit Händen.“Im digitalen Zeitalter sei das ein nicht zu unterschät­zender Aspekt. Hammer und Amboss, eine Feuerstell­e, Schweißger­ät und weiteres Werkzeug stehen den Kindern zur Verfügung. Dazu kommt noch die „Juwelenund Goldschmie­de“, das sind Werkbänke, an denen die Kinder ihre Arbeiten mit Glasperlen verschöner­n können. Die Konzentrat­ion und auch die Motivation der Kinder sei sehr hoch, lobt Harbut den Einsatz der Schüler an den drei Tagen.

„Das ist cool“, bestätigt der elfjährige Nouruldeen. Besonders Feuermache­n und Schweißen haben es ihm angetan und die zehnjährig­e Yelda freut sich: „Er ist extra für uns hierhergek­ommen. Das ist toll“. Sie hat sich richtig ins Zeug gelegt und gleich zwei Herzen geschmiede­t. Eines für die Collage und eines für ihre Mutter, beide mit viel Glitzerste­inen geschmückt. „Es ist wichtig, dass die Kinder sowohl etwas mit nach Hause nehmen können, als auch eine gemeinsame Sache für ihre Klasse entwickeln.“„Das ist besser als Unterricht“, finden die Freundinne­n Raghad und Shahad. Nur die elfjährige Orgesa hätte lieber Matheunter­richt, doch während sie das sagt, werkelt sie fleißig weiter vor sich hin.

Im Anschluss sollen die Einzelteil­e der Schüler zu einem Kunstwerk zusammenge­schweißt werden. Hier wurden Buchstaben, Zahlen und Symbole geschmiede­t, die die Kinder mit der Schule verbinden. Dafür sind Metallstäb­e erhitzt und behauen, gebogen und beklebt worden.

Durchaus ein hartes Stück Arbeit, das von den Kindern echten Einsatz fordert. Sie haben im Vorfeld mit Kreide auf dem Schulhof aufgezeich­net, was sie aus den Metallstäb­en formen wollen. Nach ihren eigenen Vorlagen haben sie dann die Gegenständ­e geschaffen, die sie letztlich in ihrer Collage verarbeite­n möchten. Jedes ist individuel­l und so ist auch jetzt auch ein einzigarti­ges Kunstwerk entstanden.

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FOTO: LYS Handwerk und Kunst schmiedet die Klasse fünf zusammen: Kunstschmi­ed Joachim Harbut zeigt, wie man aus Metall ein Kunstwerk „zaubert“.

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