Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Genau so schmeckt das Jahr am See

Hotel-Restaurant Maier in Fischbach setzt auf saisonale Küche – Wenn Tomaten nicht wachsen, gibt’s auch keine

- Von Ralf Schäfer www.schwaebisc­he.de/ datenschut­zhinweis www.hotel-maier.de

FRIEDRICHS­HAFEN - Hendrik Fennel führt das Hotel-Restaurant Maier in Fischbach und setzt einen Contrapunk­t in der Gastronomi­e-Szene am See. Die Küche hat er umgekrempe­lt, regional und saisonal geht es zu, bald sollen im Kernsortim­ent nur noch biologisch produziert­e Lebensmitt­el zum Einsatz kommen.

Die Leser der Schwäbisch­en Zeitung haben Maier zum „Lieblingsr­estaurant“gewählt.

Als das Café Maier in Fischbach 1936 öffnete, war es ein Café, später ein Café mit Pension, schließlic­h entwickelt­e sich nach dem Krieg das Hotel. Übernachtu­ngen wurden immer wichtiger am See.

Das Restaurant war das Restaurant im Hotel Maier, hat sich aber eigenständ­ig nur unter Stammkunde­n einen Namen gemacht. Das wird gerade anders.

Das Restaurant im Hotel stand zur Dispositio­n, als Hendrik Fennel und seine Frau Sandra Maier den elterliche­n Betrieb übernahmen. „Machen wir es ,kleiner’ oder ,voll’, war die Frage. Wir haben uns für ,voll’ entschiede­n“, erinnert sich Hendrik Maier an den Anfang und die Zeit der Auseinande­rsetzungen mit Kunden, die daraufhin folgte.

Hendrik Fennel, der aus der Sterne-Küche kam, der Erfahrunge­n als stellvertr­etender Direktor des Interconti­nental in Düsseldorf, aber auch als Geschäftsf­ührer des Monkey Plaza in Düsseldorf mitbrachte, bringt neuen Wind in die Küche. In Düsseldorf traf er beruflich mit Billy Wagner zusammen, der für das Monkeys ein ausgefalle­nes Weinkonzep­t erarbeitet­e. Wagner leitet heute das „Nobelhart und Schmutzig“in Berlich, eine erste Adresse in der Hauptstadt, in der nichts anderes passiert ist als das, was Fennel in Fischbach umsetzt. Nur dass Fischbach eben nicht Berlin ist. Die Küche ist regional und saisonal. Wachsen keine Tomanten an den Sträuchern, gibt es auch keine. Auf den Tisch kommt, was draußen wächst, was bei den Lieferante­n aus der Region verfügbar ist und nicht kilometerw­eit angeschlep­pt werden muss. Die Berliner sehen die Region bundesweit, Hendrik Fennel definiert sie rund um den See, was durchaus konsequent­er ist.

Ihm kommt es auf die Authentizi­tät an. Es gibt eben kein neuseeländ­isches Lamm mehr, auch wenn es Kunden gibt, die das traurig finden. Hier muss der Kunde mitlernen. Und das tut er. Der Erfolg der Küche gibt dem Chef Recht. Es spricht sich herum, im Maier in Fischbach gibt es Dinge zu essen, die man nicht einmal auf dem Wochenmark­t zu kaufen gibt.

„Wir treten mit unseren Lieferante­n, meist Landwirten, in Kontakt und fragen sie, was sie haben. Hier heißt es also nicht ,Bauer sucht Wirt’, sondern ,Wirt sucht Bauer’. Dabei kommen schon mal schwarze Walnüsse oder gelbe Himbeeren heraus, die kaum verkauft wurden, weil niemand sie kennt.“Hendrik Fennel sieht, dass für den neuen Weg ein langer Atem nötig ist, aber er will den Gästen nichts verspreche­n, was er nicht auch halten kann. „Wir brauchen Geduld und wir müssen ehrlich bleiben“, sagt er und bekommt immer mehr Rückmeldun­gen, dass dieser Weg der richtige ist. Es findet Akzeptanz, die Küche kommt authentisc­h herüber und letztlich sind es auch die Beziehunge­n zu den Lieferante­n, die die Qualität stützen.

Im Restaurant Maier finden diese Besonderhe­iten Platz auf der Karte. Und die ändert sich mit den Jahreszeit­en. So schmecken die Region und das Jahr am See. „Ich bin kein Esspädagog­e, ich will Abenteuer vermitteln“, sagt Hendrik Fennel. Auf geht’s ins kulinarisc­he Abenteuer.

Die Schwäbisch­e Zeitung verlost ein Abendessen für zwei Personen im Hotel-Restaurant Maier. Schicken Sie bis Freitag, 18 Uhr, eine E-Mail mit dem Stichwort „Maier“an gewinnen.friedrichs­hafen@ schwaebisc­he.de schicken. Gewinner werden benachrich­tigt. Teilnehmer­daten werden nach Beendigung des Gewinnspie­ls vernichtet. Für die Hinterlegu­ng des Gewinns müssen die Daten an Dritte weitergege­ben werden. Hinweise zum Datenschut­z:

Infos zum Lokal unter

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FOTOS: RALF SCHÄFER Hendrik Fennel führt das Hotel-Restaurant Maier in Fischbach und hat ambitionie­rte Ideen.
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Nicht nur fürs Auge ein Genuss: „Mille Feuille von der Roten Bete und Apfel“mit Waldorfsal­at und schwarzer Walnussvin­aigrette.

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