Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zeppelin-Apotheke wird zum Bürohaus
Prisma kauft historisches Gebäude und plant einen modernen Anbau
FRIEDRICHSHAFEN - Die ehemalige Zeppelin-Apotheke in der Eugenstraße wird nicht abgerissen. Stattdessen saniert der neue Besitzer, die Vorarlberger Standortentwicklungsgruppe Prisma, das alte Gemäuer und erweitert es um einen modernen Anbau. Bis zum Jahr 2020 sollen beim Sparkassenkreisel 1000 Quadratmeter Büroflächen entstehen.
„Wir haben grundsätzlich großen Respekt vor historischer Bausubstanz“, sagt Prisma-Chef Bernhard Ölz. „Wenn wir solche Gebäude kaufen, dann bemühen wir uns immer um ihren Erhalt.“An der Kreuzung Eugenstraße Ecke Riedleparkstraße sei das in Kombination mit einem Anbau auch wirtschaftlich zu machen. Grundsätzlich wäre auch ein Abriss möglich, denn unter Denkmalschutz steht das Haus nicht.
Laut Ölz soll das Gründerzeithaus mit der charakteristischen Backsteinfassade renoviert werden. Die Zeppelin-Apotheke, die dort seit 1927 zuhause war, war Ende 2017 geschlossen worden, aus Altersgründen, wie die Vorbesitzer der Schwäbischen Zeitung erzählt haben. Zum Kaufpreis möchte Ölz nichts sagen, im Internet war das Gebäude in sehr guter Lage für 1,5 Millionen Euro angeboten worden.
Prisma will das Haus um einen Neubau erweitern, der entlang der Riedleparkstraße entstehen und sich in der Höhe am Bestandsgebäude orientieren soll. „Erdgeschoss, zwei Obergeschosse, Dachgeschoss“, sagt Ölz. Insgesamt können die Vorarlberger dann 1000 Quadratmeter Bürofläche vermieten, möglicherweise auch Flächen für einen Laden im Erdgeschoss. „All das in einer sehr charmanten Mischung aus Altbau und Neubau mit ganz viel Ambiente“, wie Ölz betont. Wohnungen sind nicht vorgesehen. Einzelheiten über die Gestaltung der Räume und des Neubaus will er noch nicht verraten. Die Entwurfsplanung laufe, man habe schon erste Gespräche mit der Stadt geführt. Auch eine Tiefgarage ist geplant, unter dem Neubau.
Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten im kommenden Jahr starten. Die neuen Büros werden dann Ende 2020 bezugsfertig sein. Es gebe bereits Interessenten. „Wir sprechen mit Top-Unternehmen aus der Region“, berichtet der PrismaChef. Mit der Renovierung alter Häuser habe man Erfahrung, so Ölz. „Wir haben bislang etwa 40 alte Fabriken renoviert.“Das ImmobilienUnternehmen Prisma ist in Friedrichshafen bereits präsent. Die Vorarlberger haben den CompetencePark beim Flughafen gebaut und sind mit der Seestatt beim Stadtbahnhof auch in der Häfler Innenstadt vertreten. Die politische Debatte über den Erhalt historischer Bausubstanz in Friedrichshafen hat Ölz verfolgt: „Es ist immer gut, wenn Erhaltenswertes erhalten werden kann. Wir werden unseren Beitrag leisten.“