Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Alte Rezepte werden in der Krone Raderach neu interpretiert
Die Gäste schätzen die hausgemachten Zutaten, die ehrliche Küche und die immer wieder wechselnden Gerichte auf der Karte
FRIEDRICHSHAFEN - Die „Krone“in Raderach zählt für die Leser der Schwäbischen Zeitung zu den beliebtesten Restaurants in Friedrichshafen. Hinter dem Familienbetrieb steckt echte Frauenpower. Hotelfachfrau Alexandra Schrandt übernahm von ihrer Mutter Helga Seifert das Geschäft, das sowohl das Restaurant als auch den Hotelbetrieb einschließt, und ihre Schwester Marion Seifert hat in der Küche das Sagen.
Die Krone steht auf dem Drumlin, der die Ortschaft Raderach ausmacht. Hier stand früher die Fichtenburg, aus deren Überresten die
Kapelle, der benachbarte Bauernhof und die
Gaststätte gebaut wurden. 1975 übernahmen Helga und Christian Seifert das Restaurant und die dazugehörigen Fremdenzimmer. 43 Jahre führte Helga Seifert die Geschäfte, die sie im Sommer 2017 an ihre Tochter Alexandra Schrandt übergab. Ihre Schwester Marion Seifert lernte das Küchenhandwerk im elterlichen Betrieb und kocht hier seit 1989 für die Gäste schwäbische und internationale Küchenspezialitäten. Erweitert wird das Angebot um erlesene Weine vom Bodensee.
Variationen – der Jahreszeit angepasst
Es ist nicht nur das gute Preis-Leistungsverhältnis, das der Krone seit Jahrzehnten treue Stammkunden beschert, sondern auch der Umstand, dass Marion Seifert Wert darauf legt, gut bürgerliche Küche neu zu interpretieren. „Unsere Gäste sollen sowohl auf ihre gewohnten Speisen wie Spätzle mit Soß zurückgreifen können, als auch Varianten eines Gerichtes auf der Speisenkarte finden“, erklärt Marion Seifert. In der Krone soll jeder etwas finden, gleich ob Großeltern mit ihren Enkeln kommen oder junge Familien, die eine vegetarische Küche bevorzugen. „Wir haben Kunden, die kamen als Kinder mit ihren Eltern zu uns und heute kommen sie als Eltern mit ihren Kindern zu uns“. Das spricht für die Kontinuität einer qualitativen und geschmacklich ausgewogenen Küche.
Sicherlich habe sich das Angebot im Laufe der Jahrzehnte verändert und dennoch ist die Krone ihrer Linie treu geblieben. „Ich versuche immer wieder alte Rezepte neu zu gestalten und saisonal anzupassen“, erklärt die Küchenchefin, die mit zwei weiteren Köchen alles rund ums Essen organisiert. Wenn sie sich was wünschen dürfte, dann noch einen weiteren Koch, den die Krone zur Zeit sucht. Im Service stehen Alexandra Schrandt sieben Kräfte zur Seite sowie Helga Seifert, die trotz Ruhestand doch noch nicht so ganz aufhören kann.
Derzeit gibt es sowohl die bekannten Gnocchi als auch zwei weitere Varianten wie die Kürbis- und Rote Beete-Gnocchi. Außerdem ist jeden Tag auf der Mittagskarte ein vegetarisches Gericht zu finden.
Die bei den Lesern so beliebten hausgemachten Kroketten gibt es in den Wintermonaten auch in einer Bratapfelvariante. Die Speisenkarte wird je nach Saison um besondere Angebote erweitert. Spargel und Erdbeeren gibt es zur Spargelzeit, und im Winter wüschen sich Kunden schon mal „Kutteln mit Brenne“oder „Spätzle mit Linsen“. „Aber die klassischen Gerichte bieten wir ebenfalls immer mit an“, sagt Marion Seifert. Das wissen die Gäste zu honorieren. Die Treue der Stammgäste spricht für sich und auch die Gäste des Hotelbetriebs nutzen ausgiebig das Angebot des Restaurants.
„Wir bekommen immer wieder äußerst positive Rückmeldungen seitens unserer Hotelgäste“, sagt Alexandra Schrandt.
Ein weiterer Geheimtipp für alle, die die Krone noch nicht kennen, ist der Eisknödel. Innen kaltes VanilleEis und außen ein knusprig heißer Biskuitmantel mit Mandeln. Wie das geht? Das soll hier nicht verraten werden, denn ein Küchengeheimnis braucht jedes Restaurant.