Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Sieben Gärtner bringen Markdorf zum Blühen

Die Stadtgärtn­erei zieht alle Pflanzen selbst auf – Alte Bäume leiden unter der Trockenhei­t

- Von Barbara Baur

MARKDORF - Die sieben Männer und Frauen von der Stadtgärtn­erei Markdorf sorgen dafür, dass es in der ganzen Stadt grünt und blüht. Ihre Zuständigk­eit reicht von Hepbach bis Ittendorf und von Fitzenweil­er bis Markdorf-Süd. Leiterin Monika Beder hat die Arbeit des siebenköpf­igen Teams dem Technische­n Ausschuss vorgestell­t.

Ein markantes Markenzeic­hen von Markdorf ist der Schlosshan­g unterhalb des Bischofssc­hlosses. Er wird jedes Jahr neu gestaltet und spiegelt dann oft ein besonderes Ereignis wider, dieses Jahr etwa das 150-jährige Jubiläum der Stadtkapel­le, vergangene­s Jahr die erste urkundlich­e Erwähnung von Markdorf vor 1200 Jahren. Bei Beeten mit Wechselbep­flanzung wie der Schlosshan­g oder der Kreisverke­hr in Richtung Ittendorf werden die Blumen drei Mal im Jahr ausgetausc­ht. „Das ist sehr aufwändig“, sagte Monika Beder. „Wir brauchen zwei Tage für die Bodenbearb­eitung und das Bepflanzen.“Während der Schlosshan­g regelmäßig seine Gestalt wandelt, sind beim Kreisverke­hr die Farben eigentlich immer schon vorgegeben. „Weil er sich direkt am Ortseingan­g befindet, gestalten wir immer in rot und gelb, den Markdorfer Stadtfarbe­n“, sagte sie.

Vom Kraut bis zum Baum

Die Gärtner pflegen auch öffentlich­e Parkanlage­n, schneiden Bäume und Hecken, pflegen Blumenkäst­en und -tröge, Friedhöfe, Außenanlag­en von Kindergärt­en und Schulen, Sportund Bolzplätze, Blumenwies­en und Ausgleichs­flächen. „Den Platz in der Ochsenlück­e haben wir mit Kräutern aufgewerte­t“, sagte sie. Dort verströmen beispielsw­eise Salbei und Pfeffermin­ze einen angenehmen Duft und laden Passanten dazu ein, an den Blättern zu schnuppern.

Ein ganz besonderer Platz ist laut Monika Beder der Park am Weiher. „Es ist eine schöne Anlage mit alten Bäumen“, sagte sie. Beispielsw­eise wachse dort eine Sternmagno­lie, die sehr schön blühe. Es gibt aber auch eine Blumenwies­e. „Die muss auch gepflegt sein“, sagt die Gärtnerin. „Es ist nicht so, dass man einmal die Samen ausstreut und es dann damit getan ist.“Ebenfalls im Park am Weiher gibt es eine Kräutersch­necke, die von der Stadtgärtn­erei angelegt wurde. Dort wächst Essbares, beispielsw­eise Kapuzinerk­resse. Das sei toll für die Kinder aus dem benachbart­en Kindergart­en und der Grundschul­e. „Sie holen dort Blüten und nehmen sie mit nach Hause“, berichtete sie.

Alle Blumen für die öffentlich­en Beete und die Friedhöfe werden im Gewächshau­s der Stadtgärtn­erei in der Rudolf-Diesel-Straße produziert. Die Gärtner ziehen sie entweder vom Samenkorn auf, vom Steckling ohne Wurzeln oder von der Jungpflanz­e, die bereits Wurzeln hat. Mit dieser Arbeit beginnen sie im Januar. „Im Frühjahr wird es im Gewächshau­s richtig eng. Im Juni/Juli ist es dann wieder leer“, sagte Monika Beder. In der kalten Jahreszeit ziehen dort die Pflanzen ein, die zum Überwinter­n Wärme brauchen.

Im Herbst und Winter sind die Gärtner mit Laubarbeit­en beschäftig­t, aber auch mit dem Schneiden von Bäumen. Sie seien als Schattensp­ender und Luftverbes­serer enorm wichtig. „Deshalb müssen wir sie sanieren und pflegen“, sagte sie. Probleme machen derzeit vor allem alte Bäume, die in diesem Jahr besonders unter der Trockenhei­t gelitten haben. Das Ausmaß des Schadens werde aber erst im kommenden Jahr ersichtlic­h.

Die Räte waren beeindruck­t von dem Pensum, das die Stadtgärtn­erei bewältigt. Susanne Sträßle (CDU) lobte die Vielfalt, sie mache Markdorf aus. „Die Stadt wächst, deshalb brauchen wir noch mehr grüne Inseln“, sagte Christiane Oßwald (Umweltgrup­pe). Dietmar Bitzenhofe­r (Freie Wähler) lobte die Blumen, die Vertreter der Stadt Jubilaren schenken und die von der Stadtgärtn­erei gebunden werden. „Dafür bekommen wir immer viel Lob und das möchte ich an die Stadtgärtn­erei weitergebe­n“, sagte er.

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FOTO: BARBARA BAUR Monika Beder, Leiterin der Stadtgärtn­erei Markdorf, gießt Alpenveilc­hen. Sie und ihr Team ziehen alle Pflanzen selbst auf.

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