Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sieben Gärtner bringen Markdorf zum Blühen
Die Stadtgärtnerei zieht alle Pflanzen selbst auf – Alte Bäume leiden unter der Trockenheit
MARKDORF - Die sieben Männer und Frauen von der Stadtgärtnerei Markdorf sorgen dafür, dass es in der ganzen Stadt grünt und blüht. Ihre Zuständigkeit reicht von Hepbach bis Ittendorf und von Fitzenweiler bis Markdorf-Süd. Leiterin Monika Beder hat die Arbeit des siebenköpfigen Teams dem Technischen Ausschuss vorgestellt.
Ein markantes Markenzeichen von Markdorf ist der Schlosshang unterhalb des Bischofsschlosses. Er wird jedes Jahr neu gestaltet und spiegelt dann oft ein besonderes Ereignis wider, dieses Jahr etwa das 150-jährige Jubiläum der Stadtkapelle, vergangenes Jahr die erste urkundliche Erwähnung von Markdorf vor 1200 Jahren. Bei Beeten mit Wechselbepflanzung wie der Schlosshang oder der Kreisverkehr in Richtung Ittendorf werden die Blumen drei Mal im Jahr ausgetauscht. „Das ist sehr aufwändig“, sagte Monika Beder. „Wir brauchen zwei Tage für die Bodenbearbeitung und das Bepflanzen.“Während der Schlosshang regelmäßig seine Gestalt wandelt, sind beim Kreisverkehr die Farben eigentlich immer schon vorgegeben. „Weil er sich direkt am Ortseingang befindet, gestalten wir immer in rot und gelb, den Markdorfer Stadtfarben“, sagte sie.
Vom Kraut bis zum Baum
Die Gärtner pflegen auch öffentliche Parkanlagen, schneiden Bäume und Hecken, pflegen Blumenkästen und -tröge, Friedhöfe, Außenanlagen von Kindergärten und Schulen, Sportund Bolzplätze, Blumenwiesen und Ausgleichsflächen. „Den Platz in der Ochsenlücke haben wir mit Kräutern aufgewertet“, sagte sie. Dort verströmen beispielsweise Salbei und Pfefferminze einen angenehmen Duft und laden Passanten dazu ein, an den Blättern zu schnuppern.
Ein ganz besonderer Platz ist laut Monika Beder der Park am Weiher. „Es ist eine schöne Anlage mit alten Bäumen“, sagte sie. Beispielsweise wachse dort eine Sternmagnolie, die sehr schön blühe. Es gibt aber auch eine Blumenwiese. „Die muss auch gepflegt sein“, sagt die Gärtnerin. „Es ist nicht so, dass man einmal die Samen ausstreut und es dann damit getan ist.“Ebenfalls im Park am Weiher gibt es eine Kräuterschnecke, die von der Stadtgärtnerei angelegt wurde. Dort wächst Essbares, beispielsweise Kapuzinerkresse. Das sei toll für die Kinder aus dem benachbarten Kindergarten und der Grundschule. „Sie holen dort Blüten und nehmen sie mit nach Hause“, berichtete sie.
Alle Blumen für die öffentlichen Beete und die Friedhöfe werden im Gewächshaus der Stadtgärtnerei in der Rudolf-Diesel-Straße produziert. Die Gärtner ziehen sie entweder vom Samenkorn auf, vom Steckling ohne Wurzeln oder von der Jungpflanze, die bereits Wurzeln hat. Mit dieser Arbeit beginnen sie im Januar. „Im Frühjahr wird es im Gewächshaus richtig eng. Im Juni/Juli ist es dann wieder leer“, sagte Monika Beder. In der kalten Jahreszeit ziehen dort die Pflanzen ein, die zum Überwintern Wärme brauchen.
Im Herbst und Winter sind die Gärtner mit Laubarbeiten beschäftigt, aber auch mit dem Schneiden von Bäumen. Sie seien als Schattenspender und Luftverbesserer enorm wichtig. „Deshalb müssen wir sie sanieren und pflegen“, sagte sie. Probleme machen derzeit vor allem alte Bäume, die in diesem Jahr besonders unter der Trockenheit gelitten haben. Das Ausmaß des Schadens werde aber erst im kommenden Jahr ersichtlich.
Die Räte waren beeindruckt von dem Pensum, das die Stadtgärtnerei bewältigt. Susanne Sträßle (CDU) lobte die Vielfalt, sie mache Markdorf aus. „Die Stadt wächst, deshalb brauchen wir noch mehr grüne Inseln“, sagte Christiane Oßwald (Umweltgruppe). Dietmar Bitzenhofer (Freie Wähler) lobte die Blumen, die Vertreter der Stadt Jubilaren schenken und die von der Stadtgärtnerei gebunden werden. „Dafür bekommen wir immer viel Lob und das möchte ich an die Stadtgärtnerei weitergeben“, sagte er.