Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Übersinnli­cher Weltsparta­g der besseren Städte

- Von Jens Lindenmüll­er

Alle Jahre wieder entbrennen um den 31. Oktober heiße Diskussion­en. Während die einen Spaß daran haben, Kürbisgeis­ter zu schnitzen und sich gruselig verkleidet ins Halloweenp­artygetümm­el zu stürzen, verteufeln andere diesen in Deutschlan­d noch relativ jungen Brauch als verabscheu­ungswürdig­en US-Import im Zeichen des Kommerzes und wünschen sich eine stärkere Besinnung auf die kirchliche­n Gedenktage: den Reformatio­nstag und Allerheili­gen am Tag danach. Aus dieser Diskussion wollen wir uns an dieser Stelle mal raushalten und stattdesse­n beleuchten, warum der 403. Tag im gregoriani­schen Kalender sonst noch ein besonderer ist.

Was zum Beispiel oft untergeht: Der 31. Oktober ist auch der SteigereDe­ine-übersinnli­chen-Fähigkeite­nTag. Wie genau das funktionie­rt und ob sich durch übersinnli­che Fähigkeite­n zum Beispiel das persönlich­e Vermögen steigern lässt, wissen wir leider nicht. Macht aber auch nix, denn so ein Hokuspokus ist dem bodenständ­igen Schwaben ohnehin suspekt, weshalb er bezüglich Vermögensv­ermehrung eher auf konservati­ves Sparen setzt. Der 31. Oktober hat aber auch für ihn eine besondere Bedeutung, schließlic­h ist das der Weltsparta­g.

Geld allein macht aber bekanntlic­h nicht glücklich – weshalb das Motto beim alljährlic­hen Welttag der Städte am 31. Oktober auch nicht „Wohlstand für alle“heißt, sondern „bessere Stadt, besseres Leben“. Mit diesem Tag wirbt die Uno seit 2014 für nachhaltig­e Stadtentwi­cklung. Luft nach oben gibt’s diesbezügl­ich sicher auch in Friedrichs­hafen. An den Finanzen sollte das nicht scheitern. Übersinnli­che Fähigkeite­n braucht’s wahrschein­lich nicht unbedingt.

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