Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Busse könnten künftig die Innenstadt anfahren
Bisher ist der Stadtkern von Markdorf schlecht ans Netz angeschlossen – Gemeinderat entscheidet am Dienstag
MARKDORF - Die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH untersucht im Auftrag der Stadt Markdorf, ob das Angebot im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ausgebaut werden kann. Ein erstes Zwischenergebnis wird Geschäftsführer Norbert Schültke am Dienstag, 6. November, dem Gemeinderat Markdorf vorstellen.
Hintergrund des Auftrags an die Friedrichshafener ist das Verkehrsentwicklungskonzept, das das Ingenieurbüro Brenner Bernhard erarbeitet und im September 2017 vorgestellt hat. Ergebnis war, dass es einerseits Stadt- und Regionalbusse gibt, andererseits das Anrufsammeltaxi. Allerdings seien die Verbindungen nicht so, wie die Bürger es gerne hätten, hieß es damals. Das Ingenieurbüro schlug vor, für Markdorf einen Stadtbus zu etablieren. Weil solch ein Projekt in Eigenregie für die Kleinstadt aber zu aufwändig und zu teuer ist, schlug das Büro vor, mit der Stadt Friedrichshafen zu kooperieren.
Denn der Stadtverkehr Friedrichshafen steuert mit den Buslinien 11 und 12 Markdorf bereits an. Knackpunkt ist aber, dass die silbernen Busse überhaupt nicht bis in die Innenstadt fahren. Vielmehr fahren sie aus Richtung Kluftern kommend unterhalb des Stadtkerns am Bildungszentrum vorbei bis zum Bahnhof. Von dort fahren sie zurück nach Friedrichshafen. So ergibt sich zwar ein halbstündiger Takt für die Fahrgäste, allerdings fahren zwischen Bahnhof und Innenstadt keine Busse.
Rückfahrt über die B 33
Doch das könnte sich ändern. „Es gibt Überlegungen, die Innenstadt anzubinden“, sagt Jürgen Hess, Leiter des Markdorfer Ordnungsamts. Statt auf direktem Weg zurückzufahren, könnten die Stadtbusse aus Friedrichshafen entweder über die Bahnhofstraße oder über die Gutenbergstraße auf die B 33 fahren und dort einen weiteren Halt einlegen. Denkbar ist auch, dass eine Haltestelle am Marktplatz eingerichtet wird. „Welche Möglichkeiten es gibt und wie genau die aussehen, wird in der Gemeinderatssitzung am Dienstag vorgestellt“, sagt Hess. Auch die Verbindung zwischen Markdorf und Oberteuringen steht auf dem Prüfstand. „Ziel ist dabei die Verbesserung für die in Markdorf wohnhafte Bevölkerung unter Berücksichtigung möglichst geringer Auswirkungen auf das bestehende Gesamtangebot des Stadtverkehrs Friedrichshafen“, heißt es in der Beratungsunterlage für die Gemeinderatssitzung am Dienstag.
Konkret seien die Planungen noch nicht, sagt Hess. Vielmehr soll der Zwischenbericht dem Gemeinderat dabei helfen, eine Grundsatzentscheidung zu treffen. Denn auch wenn noch keine Details feststehen, eins ist klar: Ein Ausbau des Busnetzes würde zusätzliche Kosten erzeugen. „Die Kosten werden durch das Geld, das die Fahrscheine bringen, nicht gedeckt“, sagt Hess. Zu klären sei, inwieweit eine Kostenbeteiligung der Stadt Friedrichshafen und des Landkreises möglich sei. „Sowohl der Kreistag des Bodenseekreises als auch der Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen haben sich im Rahmen der Verkehrsmediation Kluftern zu gemeinsamen Anstrengungen beim Ausbau des ÖPNV verpflichtet“, heißt es in der Sitzungsvorlage.