Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Facharbeitskreis B 31 diskutiert die Prognose der Verkehrsexperten
Experten sprechen über künftige Auslastung der Region – Kommunen sollen Verkehrswende stärker forcieren
HAGNAU (sz) - Der Facharbeitskreis Verkehr und politischer Begleitkreis zur B 31 zwischen Immenstaad und Meersburg hat sich jüngst in Immenstaad getroffen. Im Mittelpunkt stand laut Pressemitteilung das Verkehrsgutachten.
Die Region wächst. Neue Wohngebiete und neue Arbeitsplätze führen zu mehr Personenverkehr. Aber auch der Schwerverkehr wird weiter zunehmen. Würden die Menschen sich bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel so verhalten wie derzeit, würde der Autoverkehr bis zum Jahr 2035 auf dem dann bestehenden Straßennetz im Vergleich zu heute deutlich zunehmen, so etwa auf der B 31 zwischen Hagnau und Kirchberg von 20 000 auf 25 000 Autos und von 3100 auf 3800 Lastwagen am Tag.
Aber fahren die Menschen in der Zukunft so viel Auto wie heute? Gemeinsam mit Prof. Dr. Heiner Monheim, einem Experten für den Umweltverbund, hat der Gutachter des Regierungspräsidiums, Claus Kiener von Modus Consult in Ulm festgestellt, dass die Menschen in der Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so viel Auto fahren wie heute, teilt der Facharbeitskreis mit. Statt knapp 60 Prozent aller Wege werden im Jahr 2035 vermutlich nur noch etwa 50 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt. Dies gilt allerdings nicht für den Schwerverkehr: Er wird ungebremst zunehmen.
Wovon hängt der Umstieg vom Auto auf Fahrrad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr ab? Die Gutachter machten deutlich, dass der Umstieg nur gelingen wird, wenn die Kommunen vor Ort die Verkehrswende noch stärker als heute forcieren. Notwendig sind ein deutlicher Ausbau von Fußwegen, Buslinien, Schienenwegen und Radinfrastruktur im Umweltverbund sowie eine optimierte Verknüpfung aller Verkehrssysteme untereinander. Dazu gehören zum Beispiel auch weniger Parkplätze für Autos und überdachte, gesicherte Parkplätze für Fahrräder, auf denen man auch ein teures Pedelec stehen lassen würde.
Und was bedeutet das für die geplante B 31? Wenn im Lauf der nächsten Wochen klar ist, welche Varianten für eine neue B 31 in die engere Wahl kommen, will der Verkehrsgutachter konkreter werden: Wie viel Verkehr wird welche Variante aufnehmen, welche Anschlussstellen für die Gemeindestraßen und wie viele Spuren für die B 31 sind nötig, und was passiert mit der B 33 sowie, im Fall neuer Varianten, mit der alten B 31? Auch diese Fragen sollen im Dialog erörtert werden.
Informationen zum Dialog finden Interessierte im Netz unter
b31.verkehr-bodenseeraum.de