Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
So kämpft die Gemeinde gegen Mäuse und Ratten
Am Kindergarten Lochbrücke in Meckenbeuren setzt ein Spezialunternehmen besonders sichere Köderboxen ein
MECKENBEUREN - Seit mehr als einem Jahr bekämpft die Gemeinde Meckenbeuren Nagetiere im Außenbereich des Kindergartens Lochbrücke. Nachdem neben Mäusebissen auch Rattenbisse an Giftködern festgestellt wurden, ist die 1500 Euro teure Maßnahme nun verlängert worden.
Im Sommer 2017 fiel Erzieherinnen des Kindergartens zum ersten Mal Mäusekot in einem Geräteschuppen auf, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Kugel. Für die Gemeinde sei daraufhin klar gewesen, dass man handeln müsse. Das Unternehmen Fleschhut aus Bad Waldsee ist deshalb beauftragt worden und hat sich seit August der Schädlingsbekämpfung am Kindergarten angenommen.
Mäusekot ist bei Gebäuden in der Nähe zu landwirtschaftlichen Anlagen nichts Ungewöhnliches, sagt Thomas Kessler vom Liegenschaftsamt der Gemeinde. Die Spezialisten aus Bad Waldsee empfahlen der Gemeinde deshalb, den Schuppen „mäusedicht“zu machen. Alle Schlitze und Spalte, die in den Schuppen geführt haben, sind inzwischen mit Blechen verblendet worden. Regelmäßigen Mäusebesuch gibt es hier keinen mehr. „Wir machen alles, was notwendig ist“, stellt Kessler klar. Da der Schuppen nun dicht war, wollte die Gemeinde das sogenannte Monitoring durch die Schädlingsbekämpfer auslaufen lassen. Doch zuletzt sind an den Giftködern auch Bissspuren von Ratten nachgewiesen worden. Auch das ist nichts Ungewöhnliches, überall da, wo Wasser ist, gibt es auch Ratten, sagt Schädlingsbekämpfer Stefan Strobel – und ganz in der Nähe verläuft nun mal die Schussen. Auch Müll und Unrat würden das Vorkommen von Ratten fördern. Doch er betont, dass das Kindergartengelände sehr sauber sei.
Das Gebäude ist 1969 gebaut und 1993 saniert worden. Das Metier Kindergarten sei dabei sehr sensibel, sagt Strobel. „Kinder sind besonders wertvoll“, sagt Kindergartenleiterin Anett Tuchscherer. „Die Gemeinde hat vorbildlich gehandelt“, sagt Strobel, während er die rosaroten Giftköder in den insgesamt sechs Köderboxen austauscht. Die Boxen sind festgebunden und mit einem Tresorschlüssel gesichert. Auch das ist eine Besonderheit für den Einsatz in Kindergärten.
Im etwa dreimonatigen Rhythmus tauscht Strobel die Köder aus. Die Tiere werden dabei nicht von den Ködern angezogen, betont er. Dauert der Einsatz an, meiden Ratten und Mäuse in der Regel das Gebiet, sagt Strobel. Noch ist der Abfraß besonders im Außenbereich in Richtung B 30, welcher von den Kindergartenkindern nicht betreten werden kann, hoch. In allen drei Boxen, die hier aufgestellt sind, gibt es Bissspuren.
„Wir hatten aber noch nie ein Problem“, betont Thomas Kessler. Elisabeth Kugel sagt es ebenfalls deutlich: „Wir haben keine Rattenplage.“Für den Bereich Kindergarten bleibt für Schädlingsbekämpfer Stefan Strobel keine andere Möglichkeit, als so lange wiederzukommen, bis die Bissspuren nachlassen. Weitere Einsatzorte für die Schädlingsbekämpfer sind nach Auskunft der Gemeinde die Wilhelm-Schussen-Grundschule in Kehlen und die Kindertagesstätte in Brochenzell.