Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Strobl verspricht rasche Aufklärung
Grüne befragen Innenminister zum Freiburger Kriminalfall
STUTTGART (lsw) - Nach Kritik im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Freiburg hat Innenminister Thomas Strobl rasche Aufklärung zugesagt. „Es ist mein Wunsch, dass wir bis zur Sitzung des Innenausschusses nächsten Mittwoch jedenfalls ein erstes Zwischenergebnis haben“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch nach einem Besuch einer Sitzung der Grünen-Landtagsfraktion. Darauf werde er drängen.
In der Grünen-Fraktion stand der Vizeregierungschef den Abgeordneten Rede und Antwort zu dem Freiburger Verbrechen. Mitte Oktober soll eine 18 Jahre alte Studentin in Freiburg nach einem Discobesuch von mehreren Männern vergewaltigt worden sein. Die Polizei und Strobl stehen in der Kritik, weil gegen den Hauptbeschuldigten ein nicht vollstreckter Haftbefehl vorlag.
Wegen des Freiburger Falls und der hohen Zahl an nicht vollstreckten Haftbefehlen im Land war es vorher zu Spannungen zwischen Strobl und den Grünen gekommen. Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand hatte dem Innenminister Versäumnisse vorgehalten.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Sckerl, sagte im Anschluss der Sitzung, es seien Fragen zu Freiburg beantwortet worden, wenn auch nicht alle. Die Frage nach der Nichtvollstreckung des Haftbefehls gegen den mutmaßlichen Haupttäter bleibe weiterhin offen. Der Mann habe einiges auf dem Kerbholz gehabt, dennoch seien Verfahren eingestellt worden – ohne strafrechtliche Verurteilung. „Das bedeutet für uns, dass wir Fragen an den Justizminister haben werden“, sagte Sckerl.