Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nicht zu unterschätzen
Mit fast 99 Prozent wurde sie beim letzten Parteitag zur Generalsekretärin der CDU gewählt, um die Partei zu erneuern. Seitdem hat sie der Basis zugehört, und das genau. Noch wird die Saarländerin von vielen vor allem als eine Neuauflage von Angela Merkel empfunden, doch sie arbeitet an ihrem eigenen Profil. Das C sei für sie wichtig, sagt die Katholikin, Wohlstand, Sicherheit und der Zusammenhalt der Gesellschaft – und auch ihrer Partei.
Kramp-Karrenbauer hat ihr Ministerpräsidentenamt für die Partei aufgegeben, sie wird um den Vorsitz der CDU kämpfen. Friedrich Merz wird als der weit Chancenreichere angesehen, weil die Sehnsucht nach einem neuen Anfang und mehr Wirtschaftsprofil spürbar ist. Doch AKK abzuschreiben, wäre zu früh. Sie bringt sowohl Regierungserfahrung als auch die genaue Kenntnis ihrer Partei mit. Und dass sie ihren eigenen Kopf durchsetzt, hat sie bewiesen, als sie wegen der FDP das JamaikaBündnis im Saarland beendete – damals gegen den Willen von Merkel. Diese Frau ist nicht zu unterschätzen.
s.lennartz@schwaebische.de
Weg einschlagen: Alle Bewerber sollen fünf bis zehn Fragen mit speziellem Baden-Württemberg-Bezug beantworten, sagte der Generalsekretär der Landes-CDU, Manuel Hagel. Über die Antworten und die Kandidaten sollen dann die Kreisverbände mit ihren Mitgliedern und Delegierten diskutieren.
Daneben wird es natürlich auch in Baden-Württemberg die große Regionalkonferenz mit allen Kandidaten geben, Ort und Zeit stehen noch nicht ganz fest. Manuel Hagel rechnet mit regen Diskussionen. Die Stimmung in seiner Partei sei „wie wachgeküsst“.