Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kressbronn rechnet mit 2,27 Millionen Euro Überschuss
Kämmerer Matthias Käppeler stellt den zweiten doppischen Haushalt in Kressbronn vor
KRESSBRONN - „Die gute Nachricht vorweg: Er ist ausgeglichen und weist zudem auch noch einen Überschuss auf, der sich sehen lassen kann“: Mit diesen Worten hat Kämmerer Matthias Käppeler den zweiten doppischen Haushalt der Gemeinde Kressbronn vorgestellt. Für den 21. November ist nun die Vorberatung in der öffentlichen Gemeinderatssitzung inklusive der Empfehlungsbeschlüsse zu den Anträgen der Gemeinderäte geplant, der Beschluss der Haushaltssatzung samt Haushaltsplan soll dann in der öffentlichen Sitzung am 12. Dezember gefasst werden.
Nach 2018 ist es der zweite doppische Haushalt, den der Kressbronner Kämmerer in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit seinen Eckdaten vorstellte. Durch das Neue Kommunale Haushaltsrecht wird die zahlungsorientierte Kameralistik durch die ressourcenorientierte Doppik abgelöst. Betrachtet werden in diesem neuen System vor allem Abschreibungen und Rückstellungen als Aufwendungen, die beim Haushaltsausgleich zu berücksichtigen sind. „Im zweiten doppischen Haushalt kann jetzt ein Vergleich mit dem Vorjahreswert gezogen werden, sodass die Haushaltsberatungen 2019 etwas einfacher sein dürften“, kündigte Matthias Käppeler an. Der Wert „Rechnungsabschluss 2017“sei nicht verwendbar, da dieser aus der Umstellung gezogen worden sei und nicht den kameralen Abschlusswert darstelle. Erst bei der Planung 2020 könne auf ein verbindliches Ergebnis 2018 zurückgegriffen werden.
Die wichtigste Zahl zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit liegt künftig im „Überschuss der laufenden Verwaltung“. Dieser soll nach Verbuchung aller Abschreibungen des gesamten Anlagevermögens noch positiv sein. Im Planjahr 2019 liegt dieses „ordentliche Ergebnis“in Kressbronn bei plus 2,27 Millionen Euro und entspricht damit ungefähr dem Vorjahreswert von 2,21 Millionen Euro, wie Matthias Käppeler einordnete. Der Gemeinderat hatte während des laufenden Jahres beschlossen, künftig für die Finanzausgleichsund die Kreisumlage eine Rückstellung zu bilden. Deshalb werden besonders gute und eher steuerschwache Jahre besser ausgeglichen. „In der mittelfristigen Planung soll der Überschuss der laufenden Verwaltung zwischen 2,26 und 3,13 Millionen Euro liegen, also durchgängig einen Gewinn erzielen“, so der Kämmerer.
Im Gesamtfinanzhaushalt ergibt sich zunächst wegen der zahlreichen neu zu veranschlagenden Investitionen Kämmerer Matthias Käppeler über den Haushalt 2019 ein Finanzierungsmittelbedarf von minus 1,25 Millionen, der durch den positiven Kassenbestand von voraussichtlich 1,75 Millionen Euro abgedeckt wird. Damit erfülle der Kernhaushalt alle Anforderungen an die Genehmigungsfähigkeit und weise darüber hinaus noch Überschüsse aus, betonte Käppeler. Im Kernhaushalt sind im kommenden Jahr keine Kreditaufnahmen geplant.
„Er ist ausgeglichen und weist zudem auch noch einen Überschuss auf, der sich sehen lassen kann.“
3,5 Millionen für Grunderwerb
Die Eigenbetriebe können im Rahmen der Erfolgs- und Vermögenspläne ebenfalls ausgeglichene Ergebnisse nachweisen. Beim Eigenbetrieb Wohnungsbau ist jedoch eine Kreditaufnahme von 2,9 Millionen Euro geplant, damit der dringend notwendige Grunderwerb von 3,5 Millionen zur Baulandentwicklung getätigt werden kann. Zwar handele es sich hierbei um Vermögen, das wieder veräußerbar sei und damit zu einer schnellen Tilgung führe, „es tut aber zunächst mal ordentlich weh“.
„Alles, was wir 2019 unterbringen wollten, haben wir untergebracht – und das mit einem gestiegenen Überschuss“, fasste der Kämmer zusammen – und erhielt ein dickes Lob von Bürgermeister Daniel Enzensperger. Dies läge zum einen an der guten Wirtschaftslage, „aber auch an unserem gewieften Kämmerer“.
Die weitere Planung: Am 21. November ist die Vorberatung in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vorgesehen, der Beschluss soll dann in der öffentlichen Sitzung vom 12. Dezember gefasst werden.