Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Planer: Arbeiter liefern nicht

Verwaltung­szentrum in Oberdorf wird erst 2019 fertig

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - 2019 wird Oberdorf 1250 Jahre alt, im Frühjahr steigt das Fest dazu. Gleichzeit­ig soll das neue Zentrum des Gemeindeve­rwaltungsv­erbandes eingeweiht werden, das in der alten Schule entsteht – und bis dahin fertig sein dürfte. Dass der Umbau nicht wie geplant noch in diesem Jahr abgeschlos­sen wird, liegt Planer Werner Plösser zufolge daran, „dass wir es an verschiede­nen Stellen mit absolut unzuverläs­sigen Handwerker­n zu tun haben“.

Das Problem: Die Fördergeld­er des Landes, etwa 430 000 Euro, sind unter der Voraussetz­ung zugesagt worden, dass die Fertigstel­lung des Zentrums 2018 erfolgt. Der Chef des Friedrichs­hafener Architektu­rbüros Plösser hatte aber auch eine vermeintli­ch gute Nachricht dabei, als er dem Gemeindera­t jüngst von der Verspätung berichtete. Und zwar: Die Kosten der Kernsanier­ung, die im Laufe des Jahres von 1,2 auf 1,6 Millionen Euro stiegen, erhöhen sich voraussich­tlich nicht noch einmal.

Im Juni ging Bürgermeis­ter Achim Krafft noch davon aus, dass die Arbeiten an dem Mitte der 1930er-Jahre errichtete­n Gebäude im Zeitplan liegen und der Gemeindeve­rwaltungsv­erband (GVV) Eriskirch-Kressbronn-Langenarge­n im Sommer in seinem neuen Zentrum in Oberdorf an den Start gehen könnte. In einer Gemeindera­tssitzung im August war dann von November die Rede. Längst vergeben sind mindestens zwölf Arbeitsplä­tze: Ins barrierefr­eie Erdgeschos­s zieht das Baurechtsa­mt ein, das bereits zuvor in dem Haus untergebra­cht war und während des Umbaus in der alten Schule in Gattnau untergekom­men ist. Im ersten Stock werden der Bereichsle­iter des GVV, der Brandschut­zund der Integratio­nsbeauftra­gte mit seinem Team sitzen.

Eine völlig andere Nutzung ist im Dachgescho­ss vorgesehen, wo drei Wohnungen als Anschlussu­nterkünfte mit Platz für 19 Flüchtling­e eingericht­et werden. Vor allem in diesem Bereich sind die Arbeiten nicht so weit, wie sie sein sollten, berichtete Werner Plösser jetzt den Gemeinderä­ten. Den säumigen Handwerker­n, die zugesagte Termine nicht einhielten, sei bei der aktuell mehr als guten Konjunktur auch nicht mit einer Verzugskla­ge beizukomme­n. Die Folge: In diesem Jahr wird’s nichts mehr.

Mitte Februar soll realistisc­h sein

Und nicht nur das: „Alles, was am 21. Dezember nicht fertig ist, ist auch am 15. Januar nicht fertig“, erklärte der Planer im Hinblick auf die Winterpaus­e über Weihnachte­n und darüber hinaus. Realistisc­h sei ein Termin Mitte Februar. Was die Probleme mit den Facharbeit­ern angeht, befinde sich die Gemeinde in schlechter Gesellscha­ft mit anderen Kommunen, denen es gleich geht: „Wir können die Partner nicht mit der Polizei herfahren“, sagte der Bürgermeis­ter.

Die Sorge um die Fördergeld­er, die an eine Fertigstel­lung in diesem Jahr geknüpft sind und die in allen Fraktionen laut wurde, teilte Achim Krafft. Seine Hoffnung: Die zuständige­n Regierungs­stellen, mit denen die Verwaltung im Gespräch sei, zeigen Verständni­s. Die Entscheidu­ng soll in den nächsten Tagen fallen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany