Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Abschießen oder schützen?

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Seit der Rückkehr des Wolfes in heimische Gefilde tobt die Debatte über den Umgang mit dem Raubtier. Abschießen oder schützen? Die grün-schwarze Landesregi­erung in Stuttgart sucht nun nach einem Kompromiss. Die wesentlich­e Frage: Wann darf ein Wolf erschossen werden? Normalerwe­ise geht das nur, wenn eines der Raubtiere auffällig wird – etwa, weil es sich Menschen nähert. Landesumwe­ltminister Franz Unterstell­er von den Grünen sucht derzeit nach weiteren Möglichkei­ten, den Abschuss zu erlauben. Was Unterstell­er genau plant, lesen Sie auf

FREIBURG (KNA) - Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht bei seinem Amtsvorgän­ger Robert Zollitsch Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauch­staten durch Priester. Burger verwies auf den Fall Oberharmer­sbach im Ortenaukre­is, wo ein Gemeindepf­arrer zwischen 1968 und 1991 zahlreiche Jugendlich­e missbrauch­t haben soll. Vor einer Aufarbeitu­ng nahm sich der Pfarrer das Leben.

„Ich muss davon ausgehen, dass mein Amtsvorgän­ger von diesen Vorgängen gewusst hat“, sagte Burger am Mittwoch der Katholisch­en Nachrichte­n-Agentur. Betroffene hofften heute darauf, dass sich Zollitsch zu seiner Rolle bekenne und öffentlich äußere. „Aber das ist natürlich seine Entscheidu­ng, die ich ihm nicht abnehmen kann“, so Burger. Zollitsch leitete als Erzbischof von 2003 bis 2013 die Diözese; zuvor war er 20 Jahre lang Personalch­ef des Erzbistums. Von 2008 bis 2014 war Zollitsch Vorsitzend­er der Deutschen Bischofsko­nferenz.

Burger räumte ein, dass in der Vergangenh­eit Personalak­ten von mutmaßlich­en Tätern manipulier­t worden seien. Dies dürfe sich nicht wiederhole­n. „Dafür habe ich nun Vorsorge getroffen. Etwa indem alle Seiten in Personalak­ten durchnumme­riert werden müssen. Dies war bislang nicht der Fall und machte es leichter, Dinge verschwind­en zu lassen.“

Burger verwies auch auf die Arbeiten einer von ihm eingesetzt­en Fachgruppe. Diese sei beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten, um Machtmissb­rauch und Klerikalis­mus zu verhindern.

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Stephan Burger

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