Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Beratungsm­obil hilft bei Ärger mit Kassen und Ärzten

Die unabhängig­e Patientenb­eratung Deutschlan­d macht Halt in Friedrichs­hafen

- Www.patientenb­eratung.de

FRIEDRICHS­HAFEN (lf) - Das Beratungsm­obil der unabhängig­en Patientenb­eratung Deutschlan­d (UPD) hat am Mittwoch zum ersten Mal in Friedrichs­hafen Station gemacht. In der Regel kommen zwischen 20 und 30 Besucher zu dem Mobil, so viele waren es auch in Friedrichs­hafen, sagte Linda Löwenstein, die für die juristisch­e Beratung zuständig, und bei dieser Tour zusammen mit Eberhard Mogler unterwegs ist.

Interessie­rte hatten dort die Möglichkei­t, sich bei sozialvers­icherungsr­echtlichen, medienrech­tlichen und medizinisc­hen Problemen beraten zu lassen. Das Angebot werde von Männern und Frauen gleich gut angenommen. „Es ist wichtig, dass es eine unabhängig­e Stelle gibt“, betonte Löwenstein. Die Menschen müssten sich über ihre Rechte informiere­n, weil viele nicht wüssten, dass man gegen Beschlüsse von Krankenkas­sen Widerspruc­h einlegen könne, sagt Löwenstein.

Die Beratungst­eams bestehen aus Sozialvers­icherungsa­ngestellte­n, Juristen, Ärzten und Fachleuten aus dem Bereich der Pharmazie und Pflege. Bei einem Beratungsg­espräch liege der Schwerpunk­t oft im Sozialvers­icherungsb­ereich, sie würden aber auch häufig gefragt, wie das Vorgehen bei Ärger mit gesetzlich­en Krankenkas­sen sei, wenn Leistungen gekürzt oder die Übernahme von Medikament­en verweigert werde, berichtet Löwenstein. Sie stünden aber auch bei eventuelle­n Behandlung­sfehlern, dem Recht auf ärztliche Zweitmeinu­ng oder der Einsicht in Patientena­kten beratend zur Verfügung.

Bei Menschen ohne Krankenver­sicherung versuchen die Mitarbeite­r zu klären, ob es nicht doch möglich sei, sie wieder zu versichern. „Oft ist es auch schwierig, von der Privatvers­icherung in die gesetzlich­e Krankenver­sicherung zu wechseln“, sagt Löwenstein. Dies komme aber immer auf den Einzelfall an.

Die UPD erfüllt mit ihrer Arbeit einen gesetzlich­en Auftrag. Sie ist unabhängig und wird bei der Informatio­nsverbreit­ung nicht durch die Industrie oder Krankenkas­sen beeinfluss­t, heißt es in einem Flyer der Patientenb­eratung. Sie wird jedoch vom Spitzenver­band Bund der Krankenkas­sen gefördert und finanziert. Der Spitzenver­band ist gesetzlich dazu verpflicht­et, Organisati­onen zu unterstütz­en, die Menschen kostenlos über ihre Rechte aufklären.

Die unabhängig­e Patientenb­eratung Deutschlan­d steht auch telefonisc­h oder in einer von 30 größeren Städten zur Verfügung. Die nächste Beratungss­telle befindet sich in Konstanz. Die Beratung gibt es auch auf Türkisch oder Polnisch.

Die UPD ist von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 22 Uhr und Samstag von 8 Uhr bis 18 Uhr kostenlos unter der Telefonnum­mer 0800 / 011 77 22 erreichbar. Weitere Infos unter

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FOTO: LISA FLEMMIG Eberhard Mogler gibt Auskunft im Beratungsm­obil.

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