Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Langenargener Museumsverein fischt sich neuen Vorsitzenden
Ralf Michael Fischer ist einstimmig gewählt – 2019 zeigt das Haus am Marktplatz eine Ausstellung mit Jan Balet
LANGENARGEN (hv) - So viele Mitglieder wie seit Jahren nicht mehr sind am Mittwochabend ins katholische Gemeindehaus zur Versammlung des Museumsvereins Langenargen gekommen. Grund war die Neuwahl eines neuen Vorsitzenden, nachdem Angela Heilmann im vergangenen Jahr gestorben war.
Nach langem Suchen hat sich ein außergewöhnlicher Glücksfall ergeben. Ralf Michael Fischer, der in diesem Jahr habilitiert hat und dem Lehrkörper des kunsthistorischen Instituts der Universität Tübingen angehört, stellte sich zur Verfügung und wurde einstimmig mit großem Applaus zum Vorsitzenden gewählt. Der gebürtige Albstädter hat Kunstgeschichte und Germanistik studiert, in Albstadt erste praktische Erfahrungen gesammelt und eine Ausstellung über die Künstlerin Maria Caspar-Filser kuratiert. Daraus ergab sich in diesem Jahr die Ausstellung über die Tochter Felicitas Köster-Caspar im Museum Langenargen sowie über die Künstlerfamilie Caspar im Kunstpark am See.
Wie festgestellt wurde, besitzt Fischer die Fähigkeit, seine fundierten Kenntnisse – einer seiner Schwerpunkte ist die Kunst in Südwestdeutschland – so verständlich zu vermitteln, dass auch Nichtfachleute mit Genuss teilhaben können. „Fischer gibt es immer weniger am Bodensee – wir haben einen weiteren hierhergeholt“, kommentierte Bürgermeister Achim Krafft die einstimmige Wahl und sprach aus, was alle dachten: „Wir freuen uns auf die kommenden Ausstellungen.“Fest steht bereits, dass es 2019 eine Ausstellung mit Jan Balet geben wird.
Zu Beginn der Versammlung war die Beschlussfähigkeit festgestellt worden. Der stellvertretende Vorsitzende, Reinhold Terwart, berichtete über die Begegnung mit Ralf Michael Fischer und dankte dem Kulturamt des Bodenseekreises für die DomesAusstellung, die im Anschluss an die Meersburger Ausstellung in Langenargen zu sehen war. Terwart appellierte an die Mitglieder, neue Mitglieder zu werben, da der Stamm schrumpfe.
Schatzmeister Heinz Blankenhorn berichtete über eine Ausgangssumme in Höhe von 97 301 Euro. 2017 betrugen die Einnahmen 52 088, die Ausgaben 41 703 Euro, sodass bei einem Kontostand von 107 686 Euro ein Überschuss in Höhe von 10 385 Euro erzielt wurde. Eigentlich eine schöne Zahl, aber zu wenig, falls für das Museum interessante Werke angeboten würden.
Kassenprüfer Achim Zodel lobte die vorbildliche Kassenführung. Er betonte, dass es keine Personalkosten gebe, alles laufe ehrenamtlich, und lobte die Leistung der Gemeinde. Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes stellte sich der neue Kandidat vor, der wie eingangs erwähnt einstimmig gewählt wurde.