Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Deutschland und Schweiz fahnden Hand in Hand
FRIEDRICHSHAFEN (sap) - Erstmals hat am Mittwoch ein Hubschrauber des schweizerischen Militärs die deutsche Bundespolizei bei Fahndungsund Kontrolleinsätzen im Grenzgebiet unterstützt. Das Ziel: Die Bekämpfung illegaler Migration sowie grenzüberschreitende Betäubungsmittel-, Waffen und Eigentumskriminalität.
Die Helikopter waren im Rahmen der zehnstündigen Aktion auch im Bodenseekreis unterwegs. „Der Einsatz begann um 14 Uhr und führte uns in den Grenzraum und bis hinauf nach Waldshut“, erläutert Roman Strohmayer von der Bundespolizei Stuttgart.
Über den gesamten Einsatzzeitraum von zehn Stunden stellten Bundespolizei, Landespolizei, Zoll und schweizerisches Grenzwachkorps 24 Verstöße fest, darunter vier gegen das Waffengesetz. „Zudem hatten wir zwei Personenfahndungstreffer sowie mehrere Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz“, berichtet Strohmayer auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung. Damit habe es sich um einen durchschnittlichen Einsatz gehandelt: „Wir hatten schon bessere Tage – aber wir sind zufrieden“, sagt Strohmayer.
Während ein deutscher Helikopter, ein „Super Puma AS 332“, die Polizeikräfte zum Einsatzort flog, sicherte das schweizerische Pendant vom Typ „EC 635“, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, das Gebiet aus der Luft ab. Die Helikopter flogen bei der sogenannten Hubschrauberfahndung verschiedene Kontrollpunkte an. Diese liegen meist an Verkehrsknotenpunkten, also häufig entlang von Bundesstraßen.
Erstmals landete bei dieser Hubschrauberfahndung ein schweizerischer Armeehelikopter auf deutschem Hoheitsgebiet. Bislang war der Schweizer Hubschrauber nur innerhalb der Schweiz eingesetzt. Eine neue Zusatzvereinbarung zwischen Deutschland und der Schweiz erlaubt, dass der Helikopter auch bei künftigen Einsätzen auf und über deutschem Boden unterwegs sein wird. Der Einsatz am Donnerstag war bereits der 34. gemeinsame Fahndungseinsatz in diesem Jahr.