Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kein Angebot: Regionalwerk versäumt Frist
Technischer Ausschuss der Stadt Tettnang verärgert – Öffentlichkeit vorübergehend von Sitzung ausgeschlossen
TETTNANG/REGION - Unmut hat es am Mittwochabend im Technischen Ausschuss der Stadt Tettnang im Rathaus Oberlangnau gegeben. Das Regionalwerk hat versäumt, ein Angebot für eine gemeinsame Ausschreibung für Strom und Gas abzugeben, an der alle Gemeinden teilnehmen, die auch als kommunale Gesellschafter mit insgesamt 52 Prozent am Regionalwerk beteiligt sind. Hinzu kommen noch die regionalen Abwasser-/Wasser-Zweckverbände.
Von einem „Eklat“sprach Gerhard Brugger (FDP) bei der Sitzung des Technischen Ausschusses. Bürgermeister Bruno Walter kritisierte diese Wortwahl.
Brugger erklärte gleichwohl, dass so etwas normal nicht passieren dürfe. Es sei eine Fehlentscheidung, dass das Regionalwerk gar kein Angebot abgegeben habe. Bürgermeister
Walter sagte, dass darüber keiner glücklich und dass alle verärgert seien. Der Fehler sei aber intern im Regionalwerk aufgearbeitet worden. Es müsse jetzt nach dem Vergabeverfahren vorgegangen werden. Karl Welte (Freie Wähler) sagte: „Wir als Kommunen, die beteiligt sind, versuchen, das Regionalwerk zu stärken.“Da sei es in der Außenwirkung fatal, dass es wegen eines internen Fehlers nicht zur Abgabe eines Angebots gekommen sei. Er sagte auch, das Regionalwerk habe in Karl Welte (Freie Wähler) den letzten Monaten bei Kunden oder denen, die Kunde werden wollten, einen schlechten Ruf erworben.
Bürgermeister Walter stellte Nichtöffentlichkeit her. Man könne Dinge thematisieren, aber Fehler in der Diskussion auch so groß machen, dass es einen nachhaltigen Imageschaden gebe. Zudem habe die Diskussion um das Regionalwerk nichts mit der Beschlussfassung zu tun, sagte Walter, bevor er das Publikum vorübergehend ausschloss.
Bei der Beschlussfassung geht es im Kern darum: Alle beteiligten Gremien stimmen derzeit darüber ab, ob sie Strom vom günstigsten Bieter, dem Elektrizitätswerk Mittelbaden, für etwa 2,37 Millionen Euro beziehen möchten. Der günstigste Gasanbieter ist die Thüga Energie für 617 409,52 Euro. Die Gesamtkosten von knapp drei Millionen Euro entfallen von 2019 bis 2021 auf alle beteiligten Gemeinden und Zweckverbände. Nur wenn alle Gremien bis zum 15. November zugestimmt haben, kann so vergeben werden. Hätte das Regionalwerk ein Angebot abgegeben, hätte es an diesem Verfahren teilnehmen können. Der Gemeinderat Meckenbeuren hat dem am Mittwoch ebenso zugestimmt wie auch Tettnangs Technischer Ausschuss.
„Wir als Kommunen, die beteiligt sind, versuchen, das Regionalwerk zu stärken.“