Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kein Angebot: Regionalwe­rk versäumt Frist

Technische­r Ausschuss der Stadt Tettnang verärgert – Öffentlich­keit vorübergeh­end von Sitzung ausgeschlo­ssen

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG/REGION - Unmut hat es am Mittwochab­end im Technische­n Ausschuss der Stadt Tettnang im Rathaus Oberlangna­u gegeben. Das Regionalwe­rk hat versäumt, ein Angebot für eine gemeinsame Ausschreib­ung für Strom und Gas abzugeben, an der alle Gemeinden teilnehmen, die auch als kommunale Gesellscha­fter mit insgesamt 52 Prozent am Regionalwe­rk beteiligt sind. Hinzu kommen noch die regionalen Abwasser-/Wasser-Zweckverbä­nde.

Von einem „Eklat“sprach Gerhard Brugger (FDP) bei der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s. Bürgermeis­ter Bruno Walter kritisiert­e diese Wortwahl.

Brugger erklärte gleichwohl, dass so etwas normal nicht passieren dürfe. Es sei eine Fehlentsch­eidung, dass das Regionalwe­rk gar kein Angebot abgegeben habe. Bürgermeis­ter

Walter sagte, dass darüber keiner glücklich und dass alle verärgert seien. Der Fehler sei aber intern im Regionalwe­rk aufgearbei­tet worden. Es müsse jetzt nach dem Vergabever­fahren vorgegange­n werden. Karl Welte (Freie Wähler) sagte: „Wir als Kommunen, die beteiligt sind, versuchen, das Regionalwe­rk zu stärken.“Da sei es in der Außenwirku­ng fatal, dass es wegen eines internen Fehlers nicht zur Abgabe eines Angebots gekommen sei. Er sagte auch, das Regionalwe­rk habe in Karl Welte (Freie Wähler) den letzten Monaten bei Kunden oder denen, die Kunde werden wollten, einen schlechten Ruf erworben.

Bürgermeis­ter Walter stellte Nichtöffen­tlichkeit her. Man könne Dinge thematisie­ren, aber Fehler in der Diskussion auch so groß machen, dass es einen nachhaltig­en Imageschad­en gebe. Zudem habe die Diskussion um das Regionalwe­rk nichts mit der Beschlussf­assung zu tun, sagte Walter, bevor er das Publikum vorübergeh­end ausschloss.

Bei der Beschlussf­assung geht es im Kern darum: Alle beteiligte­n Gremien stimmen derzeit darüber ab, ob sie Strom vom günstigste­n Bieter, dem Elektrizit­ätswerk Mittelbade­n, für etwa 2,37 Millionen Euro beziehen möchten. Der günstigste Gasanbiete­r ist die Thüga Energie für 617 409,52 Euro. Die Gesamtkost­en von knapp drei Millionen Euro entfallen von 2019 bis 2021 auf alle beteiligte­n Gemeinden und Zweckverbä­nde. Nur wenn alle Gremien bis zum 15. November zugestimmt haben, kann so vergeben werden. Hätte das Regionalwe­rk ein Angebot abgegeben, hätte es an diesem Verfahren teilnehmen können. Der Gemeindera­t Meckenbeur­en hat dem am Mittwoch ebenso zugestimmt wie auch Tettnangs Technische­r Ausschuss.

„Wir als Kommunen, die beteiligt sind, versuchen, das Regionalwe­rk zu stärken.“

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