Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

FC Kosova Weingarten geht in die Berufung

Fußball-Kreisligis­t droht wegen Tumulten Punktabzug, eine Geldstrafe und die Sperrung eines Spielers

- Von Peter Schlefsky

WEINGARTEN - Unmittelba­r nach Abpfiff der Partie des TSV Neukirch gegen den FC Kosova Weingarten in der Fußball-Kreisliga A2 am 14. Oktober war es auf dem Neukircher Sportplatz zu Tumulten gekommen. Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete, beschuldig­ten sich Vertreter beider Vereine wechselsei­tig für die Ausschreit­ungen auf und neben dem Rasen. Vor wenigen Tagen hat das zuständige Bezirksspo­rtgericht Bodensee im Württember­gischen Fußballver­band (WFV) sein Urteil bekanntgeg­eben. Die Verantwort­lichen des Weingarten­er Fußballver­eins sind damit nicht einverstan­den.

Laut WFV-Angaben stammt das Urteil vom 4. November und stützt sich im Wesentlich­en auf die Aussage des Schiedsric­hters, der damals die Begegnung leitete. Im Ergebnis wurde Kosova Weingarten zu einer Geldstrafe von 530 Euro verurteilt. Zudem werden dem A2-Ligisten sechs Punkte im laufenden Spielbetri­eb abgezogen. Und ein FC-Spieler wurde für den Rest der Saison gesperrt. Er soll in die Gewalttäti­gkeiten verwickelt gewesen sein.

Betroffen hat sich Bashkim Beluli über das ergangene WFV-Urteil gezeigt. „Das mit dem Sechs-PunkteAbzu­g ist sehr hart. Wir empfinden das als ungerecht“, sagte der Vorstand von Kosova Weingarten, der auf Nachfrage bestätigte, dass man gegen die richterlic­he Entscheidu­ng Berufung eingelegt habe. Vor allem der Punktabzug bereitet Beluli und seinen Kollegen Kopfzerbre­chen. Sollte das Urteil rechtskräf­tig werden, würde der Aufsteiger vom derzeit zehnten auf den vorletzten Tabellenpl­atz abstürzen und hätte vier Zähler Rückstand auf die darüber liegenden Mannschaft­en. Sportlich gesehen wäre dies ein herber Rückschlag für die Mannschaft von FCSpielert­rainer Dugaxhin Shala im Kampf um den Klassenerh­alt.

„Das ist unverständ­lich“

Vor allem äußerte sich Bashkim Beluli darüber enttäuscht, dass der TSV Neukirch aus den Vorfällen keine Konsequenz­en zu tragen hätte. Wie berichtet, soll unmittelba­r nach Abpfiff der Partie Mitte Oktober ein Spieler des heimischen TSV einen Anhänger der Gästemanns­chaft ins Gesicht geschlagen haben. „Das ist unverständ­lich“, nimmt der Vorstand hierzu Stellung. Zumal man unverzügli­ch Maßnahmen aus den Vorfällen gezogen habe. Gegen sieben Anhänger des Vereins wurde ein Hausverbot ausgesproc­hen, bei Heim- wie Auswärtssp­ielen des Kreisligis­ten seien mehrere eigene Ordner im Einsatz, damit alles mit rechten Dingen zugehe.

Zufrieden über das Urteil zeigte sich Andreas Nuber: „Die Vorwürfe, die gegen uns im Raum gestanden waren, wurden vom Sportgeric­ht entkräftet“, sagte der Fußballabt­eilungslei­ter des TSV Neukirch. Dass einer der Neukircher Spieler nach dem Abpfiff der Partie einem Zuschauer einen Faustschla­g versetzt hätte, könne er nicht bestätigen. Bei der Urteilsbeg­ründung sei dies auch kein Thema gewesen.

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ARCHIVFOTO: KERN Fußball sorgt für Emotionen – manchmal werden aber Grenzen überschrit­ten.

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