Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gegen den Emporkömml­ing

TSV Ilshofen, Gegner des FV Ravensburg, war vor acht Jahren noch Kreisligis­t

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Rasante Aufstiege von Fußballman­nschaften sind nicht total ungewöhnli­ch. Der Durchmarsc­h des TSV Ilshofen von der Kreisliga A bis hinauf in die Oberliga war jedoch schon etwas Besonderes. Und auch in der fünften Liga spielen die Ilshofener bislang eine sehr gute Rolle. Am Samstag um 14 Uhr spielt der TSV beim FV Ravensburg, der auf der Suche nach Konstanz ist.

Dem 2:1-Sieg gegen den Tabellenfü­hrer Stuttgarte­r Kickers folgte beim FV die 0:1-Niederlage beim 1. CfR Pforzheim. Die Ravensburg­er treten in der Oberliga also auf der Stelle, liegen weiter nur auf Platz zwölf und damit weit weg von ihren eigenen Ansprüchen. „Wir müssen an unsere Qualität glauben und unsere Leistung abrufen“, sagt Trainer Steffen Wohlfarth. „Dann können wir jeden Gegner schlagen.“

Hoffnung hat Wohlfarth, dass die zuletzt schmerzlic­h vermissten Daniel Schachtsch­neider und Burhan Soyudogru am Samstag zumindest wieder im Kader stehen werden. „Am Dienstag haben sie wieder voll mittrainie­rt, mal schauen, wie es bis Samstag ist“, sagt Wohlfarth.

Der kommende Gegner TSV Ilshofen hat fast einen kometenhaf­ten Aufstieg hinter sich. In der Saison 2010/11 spielte Ilshofen, gelegen in der Region Hohenlohe, noch in der Kreisliga A. Dann stieg der TSV in die Bezirkslig­a auf, im zweiten Jahr folgte der Aufstieg in die Landesliga, wiederum im zweiten Jahr ging es in die Verbandsli­ga. Das dritte Jahr in der Verbandsli­ga beendete Ilshofen auf Rang zwei und zog in die Relegation ein. Das entscheide­nde Spiel gegen den Freiburger FC war dann nichts für schwache Nerven. Ilshofen kassierte in der Verlängeru­ng in der 102. Minute einen Gegentreff­er und brauchte danach zwei Tore, um aufsteigen zu können. In der 109. Minute fiel der erste Treffer, in der 120. Minute der zweite – der Aufstieg war perfekt und der Jubel groß.

Auffällig ist, dass Ilshofen in der Oberliga aus wenig viel machen kann. Mit nur 15 geschossen­en Toren hat sich der Aufsteiger schon 24 Punkte geholt und steht auf Platz sieben. Kurios: In neun der vergangene­n zehn Spielen blieb entweder Ilshofen oder der Gegner ohne Tor, Ausnahme war der 2:1-Sieg des TSV gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Am vergangene­n Spieltag verlor Ilshofen mit 0:1 gegen den SGV Freiberg. „Wir haben ein brutales Powerplay aufgezogen“, sagte Spielertra­iner Ralf Kettemann über die zweite Halbzeit. Zahlreiche Chancen gab es, Ilshofen nutzte diese aber nicht. „Wir dürfen aber nicht vergessen, gegen wen wir da gespielt haben“, meinte Kettemann.

Gemeinsam im Studentent­eam

Der ehemalige Profi der Stuttgarte­r Kickers und des VfR Aalen ist ein Hauptgrund für den Aufschwung des TSV. „Er macht das als Spielertra­iner herausrage­nd“, lobt Wohlfarth. Der FV-Trainer kennt Kettemann aus gemeinsame­n Zeiten in der Studentenn­ationalman­nschaft. „Ich verfolge genau, was er in Ilshofen macht“, sagt Wohlfarth. Dementspre­chend hat der Ravensburg­er auch einige Spiele des TSV gesehen. „Sie spielen mit einer sehr disziplini­erten Fünferkett­e, dazu bringt Ralf Kettemann eine besondere Qualität für die Oberliga mit“, meint Wohlfarth.

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FOTO: ROLF SCHULTES Sebastian Reiner und der FV Ravensburg empfangen am Samstag den Oberliga-Aufsteiger TSV Ilshofen.

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