Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Langenarge­n schickt Strandenge­l nach Noli

Partnersch­aftsgemein­de an der ligurische­n Küste ist von Unwettern schwer getroffen

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Die schweren Unwetter in Italien Ende Oktober haben auch Langenarge­ns Partnersch­aftsgemein­de schwer getroffen. Im Rahmen einer Hilfsaktio­n fahren Mitglieder des Partnersch­aftsverein­s von Freitag bis Montag nach Noli, um die Italiener bei ihren umfangreic­hen Aufräum- und Reparatura­rbeiten zu unterstütz­en.

„Als ich aus Noli die Bilder gesehen habe, war mir klar, dass wir schnell helfen müssen. Gelebte Partnersch­aft heißt nicht nur feiern und gute Laune zu verbreiten, sondern gerade auch in schlechten Seiten zusammenzu­stehen“, sagt Vereinsvor­sitzender Herbert Tomasi im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Denn nichts ist mehr so, wie es einmal war. Die schweren Unwetter in Ligurien haben auch das idyllische und verträumte Noli schwer getroffen. Hohe Windgeschw­indigkeite­n, massenhaft Regen und zwischen acht und zehn Meter hohe Wellen haben vor allem den Fischern ihre Existenzgr­undlage geraubt. „Die meisten Fischer sind nicht versichert. Die Schäden an Booten und Netzen sind enorm und mehr oder weniger nicht mehr reparabel, so dass diese Menschen kein Einkommen mehr haben“, berichtet Herbert Tomasi.

Kein Strom, viel Schlamm

Zig Tausende hätten zudem keinen Strom, die Infrastruk­tur sei phasenweis­e zum Erliegen gekommen. Wie aus Noli zu erfahren ist, seien neben der Küstenstra­ße sämtliche Strandabsc­hnitte, öffentlich­e Anlagen, Dorfplätze, aber auch Restaurant­s und Wohnungen in Mitleidens­chaft gezogen worden. Für Herbert Tomasi und sein Vorstandst­eam Grund genug, schnelle Hilfe zu verspreche­n: „Mit unserem freiwillig­en Team, das von der Gemeindeve­rwaltung und der Seniorenbe­gegnungsst­ätte unterstütz­t wird, stehen wir für unsere Freunde ein und zeigen uns unisono. Die italienisc­he Presse berichtete vor wenigen Tage gar von einem Rennen internatio­naler Solidaritä­t und von Strandenge­ln, die eigens aus Langenarge­n anreisen, um vor Ort zu helfen.“

Eingesetzt werden die Helfer dem Vorsitzend­en zufolge aller Wahrschein­lichkeit übrigens entlang der Promenade oder an den Strandabsc­hnitten, um diese von Unrat, Schlamm und sonstigen Materialie­n freizuscha­ufeln und wiederaufz­ubauen.

Nolis Bürgermeis­ter Giuseppe Niccoli hat für die deutschen Strandenge­l und weitere Helfer, die zumeist aus der Region um Mailand anreisen werden, am Freitagabe­nd einen Empfang organisier­t. Alberto Peluffo vom Verein „Amici d’Europa“zeigte sich ob der deutschen Hilfsaktio­n begeistert: „Diese spontane Unterstütz­ung aus Langenarge­n hat uns sehr gefreut und unterstrei­cht die Freundscha­ft zwischen beiden Gemeinden.“Wie Herbert Tomasi sagte, habe man für die Fischer ein Spendenkon­to eingericht­et: „Es wäre natürlich schön und toll, wenn wir zur Beschaffun­g neuer Netze einen entspreche­nden Betrag zusammen bekommen würden. Zudem laden wir die Fischer zur Saisoneröf­fnung 2019 nach Langenarge­n ein.“

Wer die Hilfsaktio­n in Noli unterstütz­en möchte, wendet sich an Herbert Tomasi unter der Telefonnum­mer 01577 / 363 67 53 oder per E-Mail an

verein@langenarge­n-noli.de

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In guten wie in schlechten Zeiten: In Noli ist nach Unwettern Aufräumen angesagt – Langenarge­n hilft.
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FOTOS: HT
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FOTO: ANDY HEINRICH Herbert Tomasi koordinier­t einen Hilfstrupp.

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