Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Langenargen schickt Strandengel nach Noli
Partnerschaftsgemeinde an der ligurischen Küste ist von Unwettern schwer getroffen
LANGENARGEN - Die schweren Unwetter in Italien Ende Oktober haben auch Langenargens Partnerschaftsgemeinde schwer getroffen. Im Rahmen einer Hilfsaktion fahren Mitglieder des Partnerschaftsvereins von Freitag bis Montag nach Noli, um die Italiener bei ihren umfangreichen Aufräum- und Reparaturarbeiten zu unterstützen.
„Als ich aus Noli die Bilder gesehen habe, war mir klar, dass wir schnell helfen müssen. Gelebte Partnerschaft heißt nicht nur feiern und gute Laune zu verbreiten, sondern gerade auch in schlechten Seiten zusammenzustehen“, sagt Vereinsvorsitzender Herbert Tomasi im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Denn nichts ist mehr so, wie es einmal war. Die schweren Unwetter in Ligurien haben auch das idyllische und verträumte Noli schwer getroffen. Hohe Windgeschwindigkeiten, massenhaft Regen und zwischen acht und zehn Meter hohe Wellen haben vor allem den Fischern ihre Existenzgrundlage geraubt. „Die meisten Fischer sind nicht versichert. Die Schäden an Booten und Netzen sind enorm und mehr oder weniger nicht mehr reparabel, so dass diese Menschen kein Einkommen mehr haben“, berichtet Herbert Tomasi.
Kein Strom, viel Schlamm
Zig Tausende hätten zudem keinen Strom, die Infrastruktur sei phasenweise zum Erliegen gekommen. Wie aus Noli zu erfahren ist, seien neben der Küstenstraße sämtliche Strandabschnitte, öffentliche Anlagen, Dorfplätze, aber auch Restaurants und Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Für Herbert Tomasi und sein Vorstandsteam Grund genug, schnelle Hilfe zu versprechen: „Mit unserem freiwilligen Team, das von der Gemeindeverwaltung und der Seniorenbegegnungsstätte unterstützt wird, stehen wir für unsere Freunde ein und zeigen uns unisono. Die italienische Presse berichtete vor wenigen Tage gar von einem Rennen internationaler Solidarität und von Strandengeln, die eigens aus Langenargen anreisen, um vor Ort zu helfen.“
Eingesetzt werden die Helfer dem Vorsitzenden zufolge aller Wahrscheinlichkeit übrigens entlang der Promenade oder an den Strandabschnitten, um diese von Unrat, Schlamm und sonstigen Materialien freizuschaufeln und wiederaufzubauen.
Nolis Bürgermeister Giuseppe Niccoli hat für die deutschen Strandengel und weitere Helfer, die zumeist aus der Region um Mailand anreisen werden, am Freitagabend einen Empfang organisiert. Alberto Peluffo vom Verein „Amici d’Europa“zeigte sich ob der deutschen Hilfsaktion begeistert: „Diese spontane Unterstützung aus Langenargen hat uns sehr gefreut und unterstreicht die Freundschaft zwischen beiden Gemeinden.“Wie Herbert Tomasi sagte, habe man für die Fischer ein Spendenkonto eingerichtet: „Es wäre natürlich schön und toll, wenn wir zur Beschaffung neuer Netze einen entsprechenden Betrag zusammen bekommen würden. Zudem laden wir die Fischer zur Saisoneröffnung 2019 nach Langenargen ein.“
Wer die Hilfsaktion in Noli unterstützen möchte, wendet sich an Herbert Tomasi unter der Telefonnummer 01577 / 363 67 53 oder per E-Mail an
verein@langenargen-noli.de