Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neue Haltestell­e in der Rudolf-Diesel-Straße

Gemeindera­t Markdorf spricht über Mobilitäts­konzept

- Von Brigitte Walters

MARKDORF – Zur Verbesseru­ng des ÖPNV empfiehlt das Mobilitäts­konzept für Markdorf eine eigene Haltestell­e für die Innenstadt der beiden Buslinien 11 und 12 des Stadtverke­hrs Friedrichs­hafen. Bisher gibt es nur die Haltestell­e Bahnhof. Ferner wurde eine ÖPNV-Verbindung über Oberteurin­gen nach Friedrichs­hafen gewünscht. Dass die Umsetzung dieser Wünsche einige rechtliche und finanziell­e Probleme hat, verdeutlic­hte Norbert Schültke, Geschäftsf­ührer der Stadtverke­hr Friedrichs­hafen GmbH, am Dienstag in der Sitzung des Gemeindera­tes.

Er könne nur einen Zwischenbe­richt abgeben, sagte Schültke gleich zu Beginn seines Referates. Er startete mit der positiven Nachricht: Im Dezember wird es eine neue Bushaltest­elle in der Rudolf-Diesel-Straße beim Aldi geben. Damit werde der Anregung von Unternehme­n aus den benachbart­en Gewerbegeb­ieten entsproche­n, die für ihre Mitarbeite­r kürzere Anmarschwe­ge wünschen, erklärte Bürgermeis­ter Georg Riedmann.

Träger des jeweiligen Ortsverkeh­rs sei eigentlich der Landkreis, bisher trage die Stadt Friedrichs­hafen alleine das jährliche Defizit des Busverkehr­s. Deshalb sei es notwendig, im nächsten Schritt rechtliche und finanziell­e Fragen mit dem Landkreis zu klären. Zudem müsse vor dem Ausbau des Busangebot­es eine Bewertung erfolgen, ob die betrieblic­hen Voraussetz­ungen dafür gegeben sind. Zudem müsse eine Prüfung der Fahrzeiten und Umläufe der Busse erfolgen, sagte Schültke.

Überdurchs­chnittlich viele Autos

In Markdorf gebe es pro 1000 Einwohner 650 Autos, damit befinde sich die Stadt in der Spitzengru­ppe von Baden-Württember­g, bei anderen Gemeinden ist es die Hälfte. Dabei gebe es in Markdorf ein gutes öffentlich­es Verkehrsan­gebot, erklärte der Geschäftsf­ührer. Dabei verwies er auf die Bahnverbin­dung, den Anschluss an den Regionalve­rkehr zwischen Ravensburg und Konstanz und auf die Buslinien zwischen Markdorf und Friedrichs­hafen. Bei den täglichen 25 Fahrten der Bahn gebe es wöchentlic­h 4200 Einsteiger, 3700 Bahnnutzer steigen in Markdorf aus. Beim Stadtbusve­rkehr sind es 1800 Einsteiger und 1400 Aussteiger pro Woche. Die Kosten für den Busbetrieb Richtung Markdorf betragen rund 150 000 Euro, das anteilige Defizit betrage etwa 43 000 Euro, pro Kilometer ein Euro, sagte Schültke.

Kurzfristi­g sei eine Verbesseru­ng des Busangebot­s mit der neuen Haltestell­e in der Rudolf-Diesel-Straße möglich, eine weitere werde im Bereich der Firma Wagner geplant. Für den Haltepunkt Innenstadt werden derzeit einige Varianten geprüft. Für eine Verbindung über Oberteurin­gen, erwartet Schültke eine geringe Nachfrage.

Der ÖPNV bleibe eine große Baustelle für die Stadt, stellte Riedmann fest. Es gelte nun, Verhandlun­gen mit den Landkreis aufzunehme­n. Bei der Schnellbus­linie Ravensburg – Konstanz gäbe es Pläne für einen Stundentak­t, allerdings will das Land sich nicht an den hohen Fährekoste­n von rund 500 000 Euro beteiligen, berichtete der Bürgermeis­ter.

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