Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der VfB muss sich als Team noch finden
Schneller als von manchen gedacht haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen ihre erste Niederlage in der noch jungen Spielzeit bezogen. Nichts war es also mit einer möglichen Wiederholung der grandios anmutenden Siegesserie der Vorsaison. Das 2:3 (18:25, 25:19, 27:25, 20:25, 8:15) am Donnerstagabend vor heimischer Kulisse gegen den Dauerrivalen zeigte klar auf, was
tags darauf auf den Punkt brachte: „Die Mannschaft ist einfach noch nicht soweit. Und wir können Berlin mit deren individuellen Klasse nur besiegen, wenn wir als Mannschaft auftreten.“Bis Anfang Dezember, das betonte der VfBCheftrainer bereits zum Saisonauftakt beim 3:0-Sieg gegen den TV Rottenburg, muss sich der VfB gefunden haben. Nicht mehr viel Zeit bleibt also, um hier in die Spur zu kommen.
Vital Heynen
Kein großes Aufheben will Heynen über so manche Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns machen. „Das war nicht spielentscheidend“, ist er sich, mit Blick auf die Satzverläufe, sicher. Eher war es schon das Mehr an Erfahrung aufseiten der Hauptstädter Spieler, was zur Heimniederlage des VfB beitrug. Gesprächsbedarf hat VfB-Coach Vital Heynen (rechts) mit seinem Zuspieler Jakub Janouch.
Samuela Tuia,
Vor allem gegen Außenangreifer in Diensten der BR Volleys, der satte 23 Punkte einheimste und mit großem Abstand zum Topscorer des Abends avancierte, war kein Kraut gewachsen. „Gegen den war es schon in Hannover schwierig“, sagte VfB-Libero
nach Spielschluss. Vor allem vom variablem Aufschlagspiel des Franzosen ging stets Gefahr aus.
Markus Steuerwald
In fast allen Wertungskategorien, das belegt die Spielstatistik des deutschen Volleyball-Clasico, hatten die
Gäste von der Spree am Donnerstagabend die Nase vorn. Lediglich in der Annahme war Friedrichshafen einen Tick besser. Als großes Manko stellte sich die Punktausbeute bei den Diagonalangreifern dar.
steuerte neun Punkte, der zwischenzeitlich eingewechselte
kam gerade einmal auf acht Zähler. Das ist zu wenig, um gegen einen wiedererstarkten Gegner wie Berlin mithalten zu können. Und erst recht im Champions-League-Wettbewerb, in welchen der VfB am nächsten Mittwoch mit einem
Boladz Daniel Malescha Bartlomiej
Heimspiel gegen den slowenischen Vertreter aus Ljubljana einsteigt.
Um die knappe Niederlage gegen Berlin möglichst schnell aus dem Kopf zu kriegen, fand die Nachbesprechung von Vital Heynen mit der Mannschaft noch am selben Abend statt – nachdem die zwischenzeitlich wegen eines Fehlalarms geräumte ZF-Arena wieder zugänglich war. Immerhin steht schon am Samstagabend das nächste Bundesligaspiel in Herrsching auf dem Programm. „Kleine Halle, riesiges Publikum“, sagt der VfB-Chefcoach zu den Umständen des Gastspiels der Häfler am Ammersee. Für Heynen kommt dieser Gegner zur rechten Zeit. „Wir sind nicht die Mannschaft, die oft verliert. Nun müssen meine Spieler zeigen, wie sie mit einem verlorenen Spiel umgehen und daraus lernen.“