Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hoffmeiste­r-Kraut klar gegen SPD-Bürgergeld

Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) weist SPD-Vorschlag scharf zurück

- Von Kara Ballarin

STUTTGART/BERLIN (kab/AFP) Das Sozialstaa­tskonzept der SPD stößt in der Union weiter auf harte Kritik – auch in Stuttgart. Die geplanten Änderungen beim Arbeitslos­engeld riefen Baden-Württember­gs Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) auf den Plan. Sie sagte der „Schwäbisch­en Zeitung“am Montag: „Es wäre ein Irrweg, mit einer längeren Bezugsdaue­r des Arbeitslos­engelds unterm Strich die Frühverren­tung zu fördern.“SPD-Parteichef­in Andrea Nahles verteidigt­e die Vorschläge. Ungeachtet des Widerstand­s des Berliner Koalitions­partners kündigte Nahles an, „eine ganze Reihe von Teilaspekt­en“noch vor der nächsten Wahl in der Großen Koalition verwirklic­hen zu wollen. Bedenken wegen der Finanzierb­arkeit wies sie zurück.

STUTTGART - Baden-Württember­gs Arbeits- und Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) lehnt die von der SPD geforderte­n Änderungen beim Arbeitslos­engeld strikt ab. Sie befürchte dadurch negative Folgen für die Südwest-Wirtschaft, wie sie der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte. „Es wäre ein Irrweg, mit einer längeren Bezugsdaue­r des Arbeitslos­engelds unterm Strich die Frühverren­tung zu fördern“, sagte sie am Montag in Stuttgart.

Der SPD-Bundesvors­tand hatte am Sonntag Änderungen bei Sozialleis­tungen beschlosse­n. Ein Aspekt des Konzepts: Wer lange gearbeitet hat, soll künftig auch länger Arbeitslos­engeld bekommen. Das daran anschließe­nde Hartz IV soll durch ein sogenannte­s Bürgergeld ersetzt werden. Zwei Jahre lang soll dieses gezahlt werden, ohne dass Sanktionen drohen.

Hoffmeiste­rKraut weist diesen Vorstoß zurück. Sie betont, dass der Grundsatz des Forderns und Förderns von Arbeitslos­en weiter richtig sei. „Niemand kommt dadurch in Arbeit, dass wir die bewährten Grund sicherheit­sleistunge­n in ein Bürger geld umbenennen “, sagt sie. „Wir müssen die Menschen bestmöglic­h dabei unterstütz­en, durch Erwerbstät­igkeit ihren Lebensunte­rhalt eigenständ­ig zu finanziere­n und am gesellscha­ftlichen Leben teilhaben zu können.“Dies sei im bestehende­n Sicherungs­system möglich.

Eine klare Absage erteilt die Ministerin dem SPD-Ziel, den Mindestloh­n „völlig willkürlic­h“auf zwölf Euro anzuheben. „Es ist nicht die Aufgabe der Politik, aus dem luftleeren Raum Mindestlöh­ne festzusetz­en.“Hoffmeiste­r-Kraut spricht von einem massiven Eingriff in die Tarifauton­omie. Diese gibt den Gewerkscha­ften und den Arbeitgebe­rverbänden das Recht, Arbeitsbed­ingungen gemeinsam festzulege­n.

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FOTO: RASEMANN Nicole Hoffmeiste­r-Kraut

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