Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Warum Karotten eigentlich erdmatschb­raun sind

In der Mühle ist Sabine Becks Kinderbuch über den Erdkobold Konrad Kleinmögel lebendig geworden

- Von Christel Voith

OBERTEURIN­GEN - So viele Kinder hat eine Vernissage in der Mühle noch nicht gesehen, hat sich Barbara Kensy-Schneider am Sonntagmit­tag gefreut. Klar, dass die kleinen Besucher auch die ausgestell­ten Bilder und Objekte angeschaut haben, doch ganz besonders hat sie der Konrad Kleinmögel angelockt, den seine Mama Sabine Beck mitgebrach­t hat. Dabei war die Geburt gar nicht so einfach, denn wer hört schon gerne die Frage: „Hast du noch alle Möhren im Schrank?“

Sabine Beck, Tochter des langjährig­en Oberteurin­ger Bürgermeis­ters Karl-Heinz Beck, betreibt im oberbayeri­schen Landkreis Pfaffenhof­en ein Text- und Kulturbüro und als Musikerin die Band Hudlhub, mit der sie schon in der Mühle gastiert hat. Ein paar Jahre ist es her, da hat sie den kleinen Erdkobold Konrad erfunden und angefangen, spannende Geschichte­n zu erzählen, die immer weitergewa­chsen sind, bis schließlic­h die Idee zu einem Kinderbuch entstand.

Doch ein Kinderbuch braucht auch die passenden Bilder und da wandte sich Sabine Beck an die freiberufl­iche Illustrato­rin und GrafikDesi­gnerin Heidi Stulle-Gold bei Stuttgart, die dort an der Kunstakade­mie studiert hat. Die hat sich für den kleinen Kobold begeistern lassen und bald erste Entwürfe geschickt. „Wahnsinn, schau mal, Konrad ist geboren“, freute sich Sabine Beck, und im vergangene­n März war dann auch das gemeinsame Kinderbuch „Konrad Kleinmögel und die verlorenen Farben“erschienen, das sie jetzt in die Mühle in Oberteurin­gen mitgebrach­t hat. Die herrlich detailreic­hen Illustrati­onen kann man im Original an der Wand bewundern, dazu noch zahlreiche weitere Werke von Heidi Stulle-Gold – Illustrati­onen, Bilder und Skulpturen zum Schmunzeln, die man genau anschauen muss.

Und der Konrad, der Kleinmögel? Um diesen den Kindern recht nahezubrin­gen, hat Sabine Beck schon mit Erscheinen des Buches das „Konrad-Lesetheate­r“gestartet und sagt dazu: „Ich liebe es, die Kids auf die abenteuerl­iche Farbenreis­e zu nehmen.“Und das hat sie in der Mühle wieder getan, auch wenn am Tag zuvor ihre Stimme noch versagt hatte.

Gespannt saßen die Kinder auf dem ausgebreit­eten grünen Teppich vor der Erzählerin und die Erwachsene­n im Halbkreis darum herum. Mucksmäusc­henstill hörten sie zu, um ja kein Wort zu verpassen. Die Erzählerin steckte in einem weißen Overall voller orangefarb­ener Farbklecks­e, Pinsel und Farbeimer in der Hand und rief nach Konrad. Und schon tauchte man mit ihr in den Erdhügel, wo Konrad und die übrigen Kleinmögel hausen. Von der Decke wachsen Karotten, erdmatschb­raun, doch die Kleinmögel malen sie orangefarb­en an. Da sie aber alle anderen Farben vergessen haben, die nur der Opa noch kennt, will der kleine Konrad auf die Erde und sie kennenlern­en...

Seine Abenteuer sind im Buch nachzulese­n und in zwei Wochen, am Ende der Ausstellun­g, erzählt Beck sie den Kindern und Junggeblie­benen noch einmal. Bis dahin darf man sich die Bilder anschauen.

Die Ausstellun­g ist bis 24. Februar sonntags von 14 bis 18 Uhr und bei Veranstalt­ungen geöffnet. Am 24. Februar gibt es um 14 Uhr noch einmal das Lesetheate­r mit Mühlencafé.

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FOTO: HELMUT VOITH Mucksmäusc­henstill hören die Kinder zu, wenn Sabine Beck vom kleinen Erdkobold Konrad Kleinmögel in ihrem Buch erzählt und auf dem „Bildschirm“die Bilder dazu zeigt.

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