Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Gebärmutter muss nicht immer entfernt werden
„Medizin am Gleis“richtet sich am 20. Februar vor allem an Frauen – Zwei Ärzte des MCB sprechen über Behandlung von Blutungsstörungen
MECKENBEUREN (sz) - Bei der Behandlung von zu starken oder zu lange anhaltenden Monatsblutungen (Menorrhagie) blieb oftmals nichts anderes als die Entfernung der Gebärmutter übrig. Inzwischen gibt es minimal-invasive Alternativen, die schonender sind und den Erhalt des Uterus gewährleisten.
Dr. Hans-Walter Vollert, Zentrumsdirektor und Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Friedrichshafen/Weingarten, wird bei „Medizin am Gleis“am Mittwoch, 20. Februar, ab 19 Uhr im Kulturschuppen am Bahnhof Meckenbeuren eine erprobte und erfolgreiche minimal-invasive Lösung vorstellen.
20 Prozent aller Frauen zwischen 30 und 49 Jahren sind von sehr starken oder lang anhaltenden Monatsblutungen betroffen, leiden unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit, heißt es in einer Pressemitteilung des Medizin-Campus Bodensee (MCB). Ursachen können organische Veränderungen im Bereich der Gebärmutter oder hormonelle Störungen sein. Mit der „Goldnetz-Methode“können Blutungsstörungen behandelt werden ohne einen einzigen Schnitt, heißt es weiter. Die blutungsverursachende Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird verödet, der Eingriff dauert etwa zwölf Minuten. „Diese Methode eignet sich allerdings nur für
Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch, ist aber auch bei Risikopatientinnen mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen einsetzbar“, sagt Vollert.
Dr. Rick de Graaf, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, wird danach über die Myomembolisation sprechen. Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmutter, die schwere oder schmerzhafte Regelblutungen oder Schmerzen im Becken beziehungsweise Rücken verursachen. Myome können mit einem gezielten Gefäßverschluss, der Myomembolisation, behandelt werden. Auch diese Methode erhält die Gebärmutter.