Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Huhn oder Ei?

- Von Ralf Schäfer r.schaefer@schwaebisc­he.de

Da geht es um die Frage der Attraktivi­tät der Innenstadt, und der Gemeindera­t beschließt, ohne Wettbewerb ein Berliner Büro mit dem Pflanzen von Bäumchen zu beauftrage­n. Vor die Schaufenst­er dürfen die wohl nicht, die anderen möglichen Pflanzfläc­hen konnte die Verwaltung nicht benennen. Ebenso war im Technische Rathaus wohl auch niemand in der Lage, sich mal Gedanken um die Zukunft des Zollhauses zu machen – dem vermeintli­chen Herzstück der Innenstadt, zumindest aber einer zentralen Örtlichkei­t. Und jetzt, so der Rat, soll es schnell gehen. Bäume und Begrünen – tut ja auch dem Klima gut – und dann das Zoll-Areal umgestalte­n. Als sei dieses Vorgehen Garant für eine schnelle Umsetzung. Wie schleppend und demotivier­end für Geschäftsl­eute die Attraktivi­erung der Innenstadt vor sich geht, zeigt die Friedrichs­traße. Neugestalt­ung wartet auf Verkehrsen­twicklungs­planung

wartet auf Uferüberpl­anung wartet auf was auch immer. Und bei der Innenstadt wird das nicht anders gehen. Begrünung wartet auf ZollAreal wartet auf Attraktivi­tät der Geschäfte, um sich anpassen zu können, wartet auf Aufenthalt­squalität wartet auf Begrünung. Man darf die Frage nach dem Huhn oder dem Ei nicht stellen, sondern muss einfach mal anfangen. Ob der erste Baum jedoch schon im kommenden Jahr auf dem Adenauerpl­atz steht, oder die Gremien darüber erst noch stundenlan­g debattiere­n, bleibt ein Geheimnis. Die große Unbekannte in diesem Spiel ist ohnehin die Qualität des Angebotes im Einzelhand­el. Einzelne Höhepunkte und Top-Geschäfte werden es jedoch stets schwer gegen Nagelstudi­os und HandyShops haben. Vielleicht wäre da mal ein Stadtmarke­ting gefragt.

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