Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Kräuterschnaps und Fehlalarm“: Theatergruppe Oberdorf probt
Premiere der Komödie von Sebastian Uebel und Peter Müller ist am Freitag, 3. Januar – Einige Vorstellungen sind bereits ausverkauft
OBERDORF (ela) - Der Abend beginnt mit einem Warm-up: Ein bisschen lockermachen, ein bisschen einstimmen auf die Rolle, ein dreifaches „Gut-Spiel!“Die Theatergruppe Oberdorf steckt mitten in den Vorbereitungen für die kommende Spielzeit und probt im Dorfgemeinschaftshaus das Stück „Kräuterschnaps und Fehlalarm“, eine Komödie von Sebastian Uebel und Peter Müller. Das Bühnenbild steht weitgehend, an Kostümen und Ausstattung erfolgt die Feinabstimmung.
Kann’s losgehen? Fast – das Reservierungstelefon klingelt mehrfach, Christine Denn nimmt sich den Sitzplan her und kennzeichnet weitere Buchungswünsche. Einige Abende sind bereits so gut wie ausverkauft. 210 Plätze und ein paar Notsitze dazu gibt es pro Vorstellung, zehnmal stehen die Oberdorfer auf heimischer Bühne. Nicht schlecht, oder?
Aber dann: Einstieg im zweiten Akt. Korbinian (Markus Baum) liegt im Schubkarren und träumt was Schönes, am Tisch schnarcht Altbauer Willibald (Marius Glatthaar) vor sich hin, dann wäre da noch Bäuerin Anna (Christine Denn) und ihre Tochter Susanne (Sabrina Enzenmüller). Alle wachen auf, als die Urlaubsgäste Brigitte (Susanne Späth) und Gatte Philippe (Michael Zell) auf dem Schwarz-Hof ankommen. Und mit dem Auftritt von Bauer
Franz (Tobias Stähle) entfaltet sich das Spiel um einen von Überwachungstechnik besessenen Landwirt, dessen Sicherheitswahn Alexa Telenot (Gisela Sterk) geschickt auszunutzen weiß. Aber zusammen mit Polizist Bernhard (Sven Kurz) und Nachbarin Rosa (Marga Brugger) bringt die Familie zusammen mit Altbäuerin Zenzi (Silvia Bucher) ihren Bauer Franz zur Vernunft.
Bevor nach Weihnachten eine besonders intensive Probenphase beginnt, die alles zusammenfügt, kümmert sich die Gruppe jetzt um die Details. Wer steht genau wo und bewegt sich wohin? Tempo, Stimmlage, Ausdruck, Gestik, Emotionen der Rolle: All das nehmen die Schauspieler nun genau unter die Lupe. Manchmal gibt es noch kleinere Texthänger, Souffleuse Michaela Günthör, die sich bei den Proben und Aufführungen mit Verena Hirsch und Claudia Klotz abwechselt, muss aber nur wenig helfen.
Von Gisela Sterk als Spielleiterin und ausgebildeter Theaterpädagogin kommen zwar wichtige Impulse fürs Spiel. Aber die Gruppe agiert gemeinsam, jeder der Schauspieler übernimmt nicht nur viel Verantwortung für seine eigene Rolle, sondern bringt das Spiel für das gesamte Stück voran. Es wird viel gelacht auf und vor der Bühne. „Dieses Miteinander zeichnet uns sicherlich aus“, sagt Gisela Sterk nach der Probe. „Jeder hat zudem seinen Aufgabenbereich, und das läuft einfach super.“
Was es beim Probenbesuch zu sehen gibt, verspricht einen vergnüglichen und unterhaltsamen Theaterabend. Das Stück wartet mit vielen lustigen Stellen auf, die Schauspieler feilen mit Hingabe an ihrem Spiel. sollte sich sputen: Reservierungen sind unter Telefon 0151 /
64 68 68 67, Montag bis Freitag von 18 bis 21 Uhr und Samstag von 9 bis 18 Uhr möglich.
Der Spielplan sieht
vor: Freitag, 3. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 4. Januar, 17 Uhr; Sonntag, 5. Januar, 17 Uhr; Montag, 6. Januar, 17 Uhr; Freitag, 10. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 11. Januar, 17 Uhr; Sonntag, 12. Januar, 17 Uhr; Donnerstag, 16. Januar, 19.30 Uhr; Freitag, 17. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 18. Januar, 17 Uhr. Eine Karte kostet 8,50 Euro (für Kinder bis 14 Jahre 4 Euro).