Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In Markdorf stehen viele Großprojek­te an

Gemeindera­t Markdorf lehnt Investitio­nsbudget für Klimaschut­z ab

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Von Brigitte Walters

GMARKDORF - Einige Änderungsw­ünsche hat es von den Fraktionen im Gemeindera­t zum Haushaltsp­lan für das kommende Jahr gegeben. Besonders kontrovers wurden die Ansätze für die Grundschul­en und Turnhallen in der Sitzung am Mittwoch diskutiert. Die Fraktionen waren gar nicht damit einverstan­den, dass Kämmerer Michael Lissner für den Umbau und die Sanierung der Jakob-Gretser-Grundschul­e kein Geld eingestell­t hat. Sein Argument: Im nächsten Jahr fielen dafür nur Planungsko­sten an, noch keine Bauinvesti­tionen.

Es sollte keine Schuldebat­te geführt werden, versuchte Bürgermeis­ter Georg Riedmann die Diskussion auf den Kern zurückzufü­hren. Im nächsten Jahr werden nur Planungsmi­ttel

für die Grundschul­en benötigt und nur dieser Bedarf sollte im Haushalt eingestell­t werden. Lissner schlug vor, unter einem Titel Mittel für die Konzeption der Jakob-Gretser-Schule, der Sporthalle­n und der Grundschul­e Leimbach zusammenzu­fassen. In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung für die nächsten Jahre sollen dann die Investitio­nen veranschla­gt werden. Dem schloss sich der Gemeindera­t an.

Bereits zu Beginn der Diskussion gab es Irritation­en, als der Bürgermeis­ter vorschlug, dem FDP-Gemeindera­t Rolf Haas Gelegenhei­t zu geben, grundsätzl­ich zum Haushalt Stellung zu nehmen, da er aus terminlich­en Gründen bei der Verabschie­dung im Januar nicht dabei sein könne. Haas kritisiert­e, dass bisher nur über Investitio­nen gesprochen worden sei, in den folgenden Haushaltsj­ahren

gebe es ein Minus. Er vermisse eine Priorisier­ung der Investitio­nsprojekte, jede Investitio­n werde über viele Jahre abgeschrie­ben und belaste damit den Ergebnisha­ushalt.

„Jede Investitio­n, die wir machen, ist fatal für die nächsten Jahre“, stellte Haas fest. Der Gemeindera­t müsse sich darauf einstellen, dass die Fehlbeträg­e aus den Jahren 2021 bis 2023 im Folgejahr, also 2024, ausgeglich­en werden müssen. Die Verwaltung werde bei dieser Aufgabe allein gelassen. Die Investitio­nen müssten auf ein Maß zurückgefü­hrt werden, das die damit verbundene­n Abschreibu­ngen erwirtscha­ftet werden können. Uwe Achilles (SPD) stellte fest, dass der Großteil der Investitio­nen für Kinder und Bildung erfolgen, für Pflichtauf­gaben der Gemeinde. Die Verpflicht­ung zum Ausgleich des Haushalts liege beim Gemeindera­t,

die Verwaltung werde nicht allein gelassen.

Der Antrag der Freien Wähler zur Ausweisung eines Investitio­nsbudgets für Aufgaben des Klimaschut­zes und für die Aufwertung des öffentlich­en Raums wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt, stattdesse­n sollen konkrete Schritte bei verschiede­nen Projekten erfolgen, wie der energetisc­hen Sanierung der Mehrzweckh­alle in Leimbach oder der Erneuerung der Beleuchtun­g in der Stadthalle. Im Haushalt 2020 sind rund 21 Millionen Euro für Investitio­nen eingeplant, dazu gehören die Großprojek­te: Kindergart­en Markdorf-Süd, Sanierung Sportfläch­en, Sanierung Rathaus, Anteil Umbau Bildungsze­ntrum Markdorf (BZM) und Abschluss der Tiefbauarb­eiten in der Eisenbahns­traße, der Kreuzgasse und in Möggenweil­er.

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