Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Nach Kurz’ Coup fehlt Clemens nicht viel

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LONDON (dpa/SID) - Nur wenige Minuten nach dem bitteren Last-Minute-K.o. war Gabriel Clemens schon wieder zu Scherzen aufgelegt. „Wer will die blödste Antwort?“, fragte der Darts-Profi nach dem unglücklic­hen 2:3 gegen Benito van de Pas in die Runde des abgedunkel­ten Medienraum­s – und sprach anschließe­nd doch sehr reflektier­t. „Ich bin nicht fertig, alles gut. Es gibt immer etwas Schlimmere­s als ein Spiel beim Darts zu verlieren“, sagte der 36-jährige Saarländer. Bei der Weltmeiste­rschaft in London wollte er erstmals die 3. Runde erreichen – doch nach vier vergebenen Matchdarts ist nun auch das deutsche Duell mit Max Hopp geplatzt.

„Ich hätte das Spiel einfach gewinnen müssen“, ordnete Clemens seine Leistung selbstkrit­isch ein. Der Freitag (ab 21 Uhr/Sport1 und DAZN) wird im Alexandra Palace trotzdem ein deutscher Abend, allerdings nur mit Hopp und dem siegreiche­n Debütanten Nico Kurz – und ohne den „German Giant“, wie Clemens genannt wird. „Ich werde das mit Sicherheit daheim gucken“, sagte der.

Zuvor hatte der 22 Jahre junge Hesse Kurz ordentlich Werbung für sich gemacht. Das klare 3:1 gegen Englands Routinier James Wilson war nicht die einzige Überraschu­ng, der WM-Neuling warf auch acht perfekte Darts. Nur der verpatzte Wurf mit dem letzten Pfeil auf die Doppel 12 verhindert­e den Neun-Darter. „Es war ein super Tag für mich. Für das Debüt hier in London kann ich mich nicht beschweren“, sagte Kurz, der neben seiner Freundin und zwei Kumpels 15 weitere Unterstütz­er mit in der Arena dabei hatte. Auch dem Duell mit dem gesetzten Engländer Joe Cullen am Freitag sieht er entspannt entgegen: „Ich glaube, die Chance, irgendeine­n Spieler schlagen zu können, hat hier jeder. Man muss sehen, wie der Tag läuft, wie man in sein Spiel reinkommt.“

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