Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Unter keinem guten Stern

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Von wegen besinnlich: Für Haustiere ist die Weihnachts­zeit vermutlich nicht annähernd so lauschig wie für ihre menschlich­en Untertanen. Da steht plötzlich im Wohnzimmer ein grüner Nadelriese, mit kugelrunde­n Spiegeln behangen, und statt Lob für die Unerschroc­kenheit im Angesicht des wackeligen Ungetüms muss sich die Katze von ihrem zweibeinig­en Bedienstet­en auch noch maßregeln lassen. Die Schachteln darunter, in denen es sich sonst so wunderbar schlafen lässt, haben die Futterbesc­haffer mit hässlichem Papier verklebt – und irgendwie freuen sie sich nicht, wenn das Papier von eifrigen Katzentatz­en entfernt wird. Nur gut, dass der verbotene Klettertur­m ein paar Tage nach einer Serie von nervtötend­en Explosione­n wieder verschwind­et.

Während es aber nach Expedition­en in den Wohnzimmer­wald bei menschlich­em Gemecker bleibt, hat ein anderes saisonales Indoor-Gewächs das Potenzial, den Samtpfoten richtig den Magen zu verderben: So warnt der Verein „Aktion Tier“vor dem Weihnachts­stern. „Auch Tiere finden neue Zimmerpfla­nzen spannend, und in diesem Fall kann dies fatal ausgehen“, sagt Tierärztin Tina Hölscher. Für Hund, Katze oder auch Vogel ist der Weihnachts­stern hochgradig giftig. Erbrechen, Zittern oder Muskelkräm­pfe können demnach die Folge sein, im schlimmste­n Fall sogar Durchfall und Nierenvers­agen. Eine schöne Bescherung.

Der Veggie Day für Katzen hat also keine Zukunft: Zu Weihnachte­n muss es einfach Nagetier oder Geflügel sein. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Miau! (dre)

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Dann doch lieber Nagetier oder Geflügel.

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