Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Helfen bringt Freude“arbeitet im Nordirak im Netzwerk
Die Weihnachtsspendenaktion „Helfen bringt Freude“fördert in der Provinz Dohuk „Leuchtturmprojekte“. Dabei ist die Arbeit in einem engen Netzwerk wichtig: Das Land Baden-Württemberg hat in diesem Jahr über eine Million Euro für Projekte in der Provinz Dohuk in der Autonomen Region Kurdistan zur Verfügung gestellt. Angesichts der verschärften humanitären Situation in und außerhalb der Flüchtlingslager wird BadenWürttemberg die Region auch 2020 unterstützen. In diesem Jahr standen Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche sowie für junge Frauen, die aus IS-Gefangenschaft entkommen sind, im Fokus der humanitären Projekte des Landes. So hat das Land unter anderem das Kinderausgebaut zentrum von „Our Bridge e.V.“gefördert, das Projekt eines Vereins, der von deutsch-kurdischen Ehrenamtlichen gegründet wurde. Dieses Kinderzentrum ermöglicht Kindern und Jugendlichen, die unter schwierigen Bedingungen in und neben einem Flüchtlingslager bei Dohuk leben, einen Tagesablauf mit Bildungs- und Freizeitangeboten. 2019 hat die Landesregierung die 2017 begonnene Förderung einer
Teppichmanufaktur für verwitwete Flüchtlingsfrauen in Khanke bei Dohuk mit einem Projekt der Internationalen Gesellschaft für Migration (IOM) fortgesetzt, damit der Schritt in das selbstverwaltete Zentrum vollzogen werden kann. Auch die Solaranlage im Flüchtlingslager Mam Rashan ist weiter
worden, um mehr Haushalten eine zuverlässige Stromversorgung zu bieten als Grundlage für Handwerk und Gewerbe. Die Förderung des ersten Jahrgangs der Studierenden am vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst errichteten Institut für Psychotherapie und
Psychotraumatologie in Dohuk mit einem Stipendium wurde fortgesetzt. Die Studierenden arbeiten bereits während ihrer Ausbildung als Traumatherapeuten in Flüchtlingslagern, fünf von ihnen bezahlt durch „Helfen bringt Freude“. Sie werden ihre Ausbildung im März 2020 abschließen und stehen dann als Psychotherapeuten und zum Teil auch als Ausbilder für die nächsten Jahrgänge am Institut zur Verfügung. (mö)