Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Digital in die Zukunft
Museen nach Rekordjahr mit leichtem Besucherrückgang
BERLIN (dpa) - Museen und Ausstellungshäuser in Deutschland mussten nach dem Rekord 2017 im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang der Besucherzahlen hinnehmen. Mit knapp 111,7 Millionen Besuchen hielten die Museen etwa das Niveau von 2016, berichtet das Institut für Museumsforschung in Berlin. Das seien 2,4 Prozent weniger als 2017.
Die beteiligten Museen meldeten rund 8800 Sonderausstellungen. Das Institut sieht den Trend zu Sonderausstellungen ungebrochen. Mehr als jedes zweite Museum (58,8 Prozent) zeigte 2018 mindestens eine Sonderausstellung.
Die Ausstellungshäuser meldeten rückläufige Zahlen. Die beteiligten Häuser registrierten 2018 knapp 5,7 Millionen Besuche. Das sind laut Institut rund 1,24 Millionen (18 Prozent) weniger als im Vorjahr. Mit 1955 Ausstellungen stieg die Anzahl um 84.
Mehr als 94 Prozent der Museen stellen inzwischen Informationen im Internet bereit. Zur virtuellen Präsenz gehören nach Worten von Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), „neben klassischeren OnlineAuftritten natürlich auch der virtuelle Zugang zu unseren Sammlungen, der erst ermöglicht, dass dieses Erbe der Menschheit wirklich umfassend verfügbar ist“. Aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne, ist die Digitalisierung „immer noch keine Selbstverständlichkeit“. Kosten etwa für technische Ausstattung, Personal und Weiterbildung stellten Museen vor große Herausforderungen.
An der Erhebung beteiligten sich nach Angaben des Instituts 5334 der 6741 angeschriebenen Museen. 4865 davon meldeten Besuchszahlen. Von 504 Ausstellungshäusern nahmen 390 Häuser teil, 341 mit Besuchszahlen.