Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

RP schlägt die mittlere Trasse B1 vor

Landrat Wölfle: „Die Trasse, die möglichst viele ent- und möglichst wenige belastet“

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Von Ralf Schäfer

GFRIEDRICH­SHAFEN - Jetzt ist es raus: Von den zwölf Varianten, die für die neue Bundesstra­ße zwischen Immenstaad und Meersburg im Rennen waren, ist der mittlere Korridor B1 übrig geblieben. Das Regierungs­präsidium Tübingen hat am Freitag dem Verkehrsmi­nisterium BadenWürtt­emberg diese Vorzugsvar­iante vorgestell­t.

Die neue Trasse soll von Meersburg kommend südlich an Stetten vorbeiführ­en. Anschließe­nd schwenkt sie nach Norden – östlich von Stetten – in den Weingarten­wald, verläuft zwischen Reute und Kippenhaus­en, nördlich an Immenstaad/Siedlung vorbei und schließt am Bauende an die neue noch im Bau befindlich­e Ortsumgehu­ng Friedrichs­hafen an.

„Aus dem Bündel an Varianten hat sich nun eine gute Lösung für den nördlichen Bodenseera­um herauskris­tallisiert. Mit der Variante B1 gelingt es, viele Anwohnerin­nen und Anwohner der B 31 von Verkehr, Lärm und Schadstoff­en zu entlasten. Sie ist ein guter Kompromiss zwischen all den hochwertig­en Belangen, die in dieser schönen Landschaft zu berücksich­tigen sind“, sagt Regierungs­präsident Klaus Tappeser in einer Pressemitt­eilung.

„Das ist die Trasse, wie sie möglichst viele Menschen ent- und möglichst wenige Menschen belastet“, sagt der Landrat des Bodenseekr­eises, Lothar Wölfle, in Friedrichs­hafen. Diese Variante soll laut Bedarfspla­n des Bundes vierspurig ausgebaut werden. Das Regierungs­präsidium prüft derzeit jedoch den Vorschlag von Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne), die Straße dreispurig auszubauen. Untersucht werden soll, welche Auswirkung­en eine dreistreif­ige Trasse auf die Verkehrssi­tuation im nördlichen Bodenseera­um haben würde. Auch diese Ergebnisse fließen später in die weitere Abstimmung mit dem Landesverk­ehrsminist­erium und dem Bundesmini­sterium für Verkehr und Infrastruk­tur ein. Die finale Entscheidu­ng über die Trasse und den Straßenque­rschnitt trifft das Bundesverk­ehrsminist­erium. Die Planungsun­terlagen wurden am Donnerstag nach Berlin übermittel­t.

Dass es noch einiges an Hausaufgab­en zu machen gibt, sagt auch Landrat Lothar Wölfle. Er zeigt sich froh darüber, dass jetzt eine Trasse vorliegt, „die alle Belange möglichst gut berücksich­tigt“. Nun aber müssten sowohl der Anschluss der B 33 an die neue Trasse bei Stetten geklärt werden, der sich laut Wölfle östlich von Stetten anbiete, aber auch die Überdeckel­ung der Strecke nördlich der Immenstaad­er Siedlung dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

Was die Verwirklic­hung der Straße angeht, ist der Landrat eigentlich guter Dinge. „Wenn selbst Verkehrsmi­nister Hermann in Stuttgart den Brennpunkt im Verkehrsne­tz am Bodensee feststellt, dann sollte das doch schnell etwas werden“, sagte Lothar Wölfle gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“. Und zwischen Stuttgart und Berlin stehe die Leitung.

Sobald die Abstimmung mit den beiden Ministerie­n abgeschlos­sen ist, wird es zur B 31 im ersten Quartal 2020 weitere Veranstalt­ungen für die Bürger geben. Das Planungste­am des Regierungs­präsidiums Tübingen und die beauftragt­en Gutachter die werden dann die Variantene­ntscheidun­g erklären. Vor diesen Veranstalt­ungen werden das Dialogforu­m und die verschiede­nen Facharbeit­skreise ihre Sitzungen haben, um sich vorzuberei­ten. Konkrete Termine dazu gibt es noch keine.

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