Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

So reagieren die Betroffene­n

Das sagen die Bürgermeis­ter und Initiative­n zur Empfehlung des Regierungs­präsidiums

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FRIEDRICHS­HAFEN (smz/bbb) - Mit Spannung dürften die Anwohner auf die Bekanntgab­e der Vorzugsvar­iante für die B 31-neu gewartet haben. Die Reaktionen fallen von verblüfft über erfreut bis entsetzt aus.

Immenstaad­s Bürgermeis­ter Johannes Henne zeigt sich überrascht: „Die Hoffnung war bis zuletzt groß, dass es die Variante C1.1 wird. Die Erleichter­ung ist aber sehr groß, dass es keine A-Verschnitt­variante wird“, sagt er. Die B1 berge aber nochmal viel Diskussion­spotenzial. „Allein durch das Heranrücke­n an die Siedlung Ruhbühl. Das werden wir nicht so stehen lassen können und versuchen, eine Optimierun­g zu erzielen“, kündigt Henne an.

Als „Teilerfolg“bezeichnet Dieter Kirchhoff von der Bürgerinit­iative Immenstaad B 31-neu die B1. „Dass die Vermeidung der A-Variante gelungen ist, stimmt uns froh“, sagt er. Trotzdem frage er sich, wie Stetten mit der Umfahrung klarkommen werde und sagt auch über Ruhbühl: „Da muss noch was passieren.“

Volker Frede, Bürgermeis­ter von Hagnau, ist zwar erleichter­t darüber, dass die Planer nicht der Ausbauvari­ante den Vorzug gegeben haben. Dennoch sei die B1 nicht die Wunschvari­ante für Hagnau. „Eine verkehrlic­he Entlastung wird es für Hagnau zwar geben, aber trotzdem werden wir von der B1 stark betroffen sein“, sagt er. Dennoch könne er nachvollzi­ehen, wie die Planer zu diesem Ergebnis gekommen seien. „Noch ist die B1 ein Strich auf der Landkarte“, sagt Frede. Bei der weiteren Planung gelte es, die Straße für die betroffene­n Menschen so gut wie möglich zu optimieren.

„Der Verkehr wird in die seenahe Landschaft gelenkt“, sagt Bernd Saible, Sprecher der Verkehrsin­itiative Hagnauer Bürger und des „B 31-neu – Bündnis pro 7.5 Plus“, in dem sich die Verkehrsin­itiativen der Gemeinden Hagnau, Immenstaad und Stetten zusammenge­schlossen haben. Er sehe ein starkes Ungleichge­wicht bei der Abwägung, das zugunsten des Artenschut­zes ausfalle.

„Diese Variante ist aus Sicht der Stadt Markdorf eine hervorrage­nde Variante und wir meinen, dass auch im regionalen Kontext die Belastunge­n dieser Variante ausgewogen sind“, teilt der Markdorfer Bürgermeis­ter Georg Riedmann mit. Ganz andere Töne schlägt die Bürgerinit­iative aus Ittendorf an. „Die Vorzugsvar­iante B1.1 ist aus Sicht der Interessen­gemeinscha­ft Verkehrsne­uplanung Ittendorf (IVI) eine Katastroph­e“, heißt es in einer Stellungna­hme, in der die IVI insbesonde­re auf den Umwelt- und Artenschut­z verweist.

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