Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Lichtverschmutzung: ÖDP-Fraktion will sensibilisieren
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Bei ihrer Klausur am Wochenende hat sich die Häfler Gemeinderatsfraktion ÖDP/ parteilos neben der Diskussion über Haushaltsfragen und aktuelle kommunalpolitische Themen auch mit dem Thema Lichtverschmutzung beschäftigt. Als Experten zum Thema eingeladen waren drei Mitglieder der astronomischen Vereinigung Bodensee.
Wie es vonseiten der Fraktion in einer Pressemitteilung heißt, berichteten die drei Männer, wie die Folgen des gedankenlosen Einsatzes von künstlichem Licht besonders stark wirken. So seien etwa Himmelsbeobachtungen in der Region aufgrund der Lichtüberflutung durch künstliche Lichtquellen nur noch stark eingeschränkt möglich. Doch das Thema betreffe nicht nur Sterngucker, sondern die gesamte Tier- und Pflanzenwelt – Menschen eingeschlossen. Der stetig steigende Einsatz künstlicher Lichtquellen lasse die Nächte in Europa von Jahr zu Jahr fünf bis sechs Prozent heller werden. Dies bringe den Rhythmus der Natur durcheinander. Die Folge: Das Leben der Tiere und Pflanzen gerate außer Takt. Es könne zu regelrechten „Burn-Out“-Erscheinungen kommen und letztlich sogar zu Artensterben. Ganze Ökosysteme geraten dadurch ins Wanken, fasst die Fraktion zusammen.
Auch wenn die Stadt Friedrichshafen – wie die Referenten ausdrücklich betonten – in dieser Beziehung relativ gut abschneide, so gebe es doch auch hier noch einige Ansätze für Verbesserungen. Als Vorbild nannten die Mitglieder der astronomischen Vereinigung Bodensee die Stadt Fulda, die bereits vor einigen Jahren ein für die ganze Stadt verbindliches kommunales Beleuchtungskonzept erstellt hat mit dem Ziel, unnötige Lichtemissionen zu vermeiden. Die ÖDP (die Fraktionsgemeinschaft ebenso wie Orts- und Kreisverband) wollen dieses Thema weiterverfolgen und versuchen, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren, heißt es abschließend. Hierzu sollen auch im Gemeinderat Initiativen ergriffen werden.